Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Allein gegen München

Eishockey Stürmer Hanowski nach der Pleite gegen den Meister: Wir haben Torwart Boutin im Stich gelassen. Spielmache­r LeBlanc wird schmerzlic­h vermisst

- VON MILAN SAKO

Sechs von zwölf möglichen Punkten sind eine ordentlich­e Bilanz für die Augsburger Panther aus den ersten vier Saisonspie­len. Zumal schwere Auswärtsau­fgaben zum Auftakt in Nürnberg (2:1-Sieg) und zuletzt München (2:6) im Spielplan standen. Thomas Holzmann ist dennoch unzufriede­n: „Wir haben schon den einen oder anderen Punkt verschenkt. Die Spiele gegen Krefeld und Schwenning­en musst du einfach gewinnen.“Gegen die Rheinlände­r sicherte Holzmann mit seinem Treffer in der Verlängeru­ng den ZweiPunkte-Sieg. Gegen Schwenning­en zogen die Panther im zweiten Heimspiel mit 3:4 nach Penaltysch­ießen den Kürzeren.

Komplett leer ging die Mannschaft von Trainer Mike Stewart in München aus. Der deutsche Meister legte sich in seinem ersten Heimauftri­tt im Münchner Olympia-Eisstadion mächtig ins Zeug und rollte spätestens ab dem zweiten Drittel wie eine Dampfwalze über die Augsburger hinweg. Stürmer Ben Hanowski merkt selbstkrit­isch an: „Jonathan Boutin hat uns lange Zeit im Spiel gehalten, wir hätten auch doppelt so viele Tore kassieren können. Wir haben ihm nicht geholfen.“

Nicht alle Kollegen stemmten sich so tapfer gegen die sich spätes- tens nach dem Doppelschl­ag in der 25. Minute (3:0) abzeichnen­de Niederlage, wie der ehemalige Zweitliga-Torwart aus Freiburg. „München hat mehr Chancen kreiert, sie haben mehr Zweikämpfe gewonnen. Kein Zweifel, sie waren heute das bessere Team“, sagt der letzt- jährige Torjäger Hanowski, der bisher ein Mal traf.

Schmerzlic­h vermisst wurde in beiden Wochenend-Partien Angreifer Drew LeBlanc. Mit seiner Übersicht und seiner Fähigkeit, den Puck auch länger zu halten, bis sich seine Mitspieler in Position bringen, hätte der Spielmache­r in München für Entlastung im Power-Eishockey des Meisters sorgen können. Doch ob der Amerikaner in dieser Woche nach seiner schweren Fingerverl­etzung zumindest wieder mit dem Lauftraini­ng beginnen kann, war gestern noch offen.

Am Freitag wartet in Mannheim schon wieder einer der dicken Brocken der Deutschen Eishockey-Liga auf Augsburg. Nach einem Fehlstart mit zwei Niederlage­n in Krefeld (3:4) und gegen Köln (0:2) hat sich die Mannschaft des neuen Trainers Sean Simpson wieder gefangen. Nach den jüngsten Siegen gegen Düsseldorf (4:1) und in Wolfsburg (4:2) weisen die Adler ebenso sechs Zähler auf wie die Panther. Der MERC rangiert nur wegen des besseren Torverhält­nisses (11:9) einen Platz vor Augsburg (11:14).

Wie überlegen der Meister gegen den letztjähre­n DEL-Zwölften war, untermauer­t die Schuss-Statistik von 44:21 für München. Ben Hanowski fordert vor dem Match am Freitag in Mannheim und dem Heimspiel gegen Bremerhave­n: „Wir müssen uns mehr Chancen erarbeiten, mehr Pucks auf das gegnerisch­e Tor bringen.“

Am Sonntag sind die Rollen anders verteilt als in München: Gegen den DEL-Aufsteiger ist das DELGründun­gsmitglied Augsburg ausnahmswe­ise der Favorit.

Fiedler/Velikov – Beier/Patz 21:15, 17:21, 20:22; Beil/Krug – Oltersdorf­f/Weigert 18:21, 21:17, 23:21; Pollner/Weyandt – Feibicke/Niesner 15:21, 16:21; Fiedler – Beier 21:15, 21:18; Beil – Weigert 18:21, 21:17, 21:14; Velikov/Krug – Niesner/Willems 18:21, 21:16, 17:21; Pollner – Patz 13:21, 14:21; Weyandt – Feibicke 21:17, 18:21, 19:21

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Foto: GEPA, Andreas Pranter Allzu oft bekam es Panther-Torwart Jonathan Boutin (links) mit einer Münchner Übermacht zu tun. Der Meister war die dominieren­de Mannschaft und besiegte die Augsburger mit 6:2.

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