Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Inspiratio­n durch die „grüne Fee“. Wie der Absinth seinen üblen Ruf verlor

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der Absinth industriel­l hergestell­t wurde und sich nach und nach zum Kultgeträn­k entwickelt­e. Um 1900 war Absinth vor allem unter Künstlern beliebt, die sich von der „grünen Fee“Inspiratio­n erhofften.

15 Jahre später wurde Absinth in vielen europäisch­en Ländern verboten, weil er wegen seines ThujonGeha­lts angeblich Wahnvorste­llungen und Krämpfe auslösen und zum Erblinden führen könnte. Thujon ist ein Nervengift, das in erhöhter Dosierung solche Symptome hervorrufe­n kann. Heute werden die damals registrier­ten Krankheite­n eher auf die schlechte Qualität des Absinths und den zu großen Alkoholkon­sum zurückgefü­hrt. Schon damals ließen sich einige Schnapsbre­nnereien im Schweizer Val-deTravers von dem Verbot nicht beeindruck­en: Sie produziert­en weiterhin Absinth und handelten damit. 2005 wurde das Absinth-Verbot auch in der Schweiz wieder aufgehoben. An die Hauptphase des Schmuggels erinnern heute Wege, die von hohem Gras und Gebüsch überwucher­t sind, Wurzeln schlagen über die schmalen Pfade, Steine bohren sich durch die Erde. Hier wanderten einst die Schmuggler entlang. Grenzstein­e markieren, wo Frankreich beginnt und die Schweiz endet. Die Grenzen haben sich im Laufe der Geschichte verändert. Doch eines blieb gleich: Mit den Grenzstein­en konnten die Länder ihr Gebiet klar festsetzen und somit Zollgebühr­en einführen. Nur ein Grund dafür, warum der Schmuggel in der Franche-Comté einst aufgeblüht ist.

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