Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tischtennis
Langweid ist kein Kanonenfutter
Uentrop/Anröchte Etwa 600 Kilometer Anreise zu Koppelspielen beim Vorjahresmeister Uentrop, der auch diese Saison zum engen Favoritenkreis gehört, und dem diesjährigen Top-Favoriten, dem Vorjahresvize TTK Anröchte. Kenner der Szene hatten da eine eher traurige Heimreise mit zwei deutlichen Schlappen im Gepäck erwartet. Diese Rechnung war aber ohne das tapfer kämpfende Quartett des TTC Langweid gemacht. Der Aufsteiger gewann beim letztjährigen Meister mit 6:4 und sah auch bei der 3:6-Niederlage in Anröchte nicht schlecht aus.
„Insgesamt sehe ich die Saison so, dass wir gegen den Abstieg kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen müssen, weil wir von den Punkten her, die der Maßstab für die Spielstärke der Spielerinnen sind, die schlechteste Mannschaft der Liga sind“, schätzte Katharina Schneider die Lage vor dem ersten Aufschlag ein. „Allerdings haben wir einen sehr guten Mannschaftsgeist und verstehen uns sehr gut, was das eine oder andere Spiel zu unseren Gunsten entscheiden kann.“Das Spiel in Uentrop hat die Managerin und Spitzenspielerin dabei aber nicht gemeint.
Kämpfen hat sie gesagt und es mit dem Team auch umgesetzt. Die TTCL-Doppel Schneider/Krazelova und Dziadkowiec/Erhardsberger schockten Uentrop mit zwei Siegen zur 2:0-Führung. Die Spielstärke des Duos Schneider/Krazelova war ja bekannt. „Mit Neuzugang Martyna Dziadkowiec und Martina Erhardsberger hat sich ein weiteres gutes Doppel gefunden“, lobte Katharina Schneider. Der Sieg gegen das Spitzendoppel der Gastgeber mit den Ex-Bundesliga-Spielerinnen Guo Pengpeng und Shapovalova unterstreicht dies.
Die Spitzenspiele gingen trotz guter Leistung der Langweiderinnen an den Gastgeber zum 2:2-Pausenstand. Nach der Pause brachten Maria Krazelova und Martina Erhardsberger ihr Team mit glatten Erfolgen 4:2 in Front. Zwar gingen die nachfolgenden zwei Spiele jeweils mit 2:3 an die starken Spitzenspielerinnen der Gastgeber, doch dann machten Maria Krazelova und Martina Erhardsberger mit ihren jeweils zweiten Einzelsiegen den Überraschungserfolg perfekt.
Durch den Sieg in Uentrop beflügelt ging es für das TTCL-Team weiter nach Anröchte zum Spiel gegen den absoluten Ligafavoriten, der nicht in stärkster Besetzung antrat. „Diese Chance wollen wir nutzen“, waren sich die TTCL-Spielerinnen einig und begannen die Partie entsprechend mit einem 1:1 nach den Doppeln. Die erneute 2:0-Führung war nahe, doch Dziadkowiec/ Erhardsberger verloren ihre Partie erneut stark spielend dann doch mit 2:3 (9:11 im Entscheidungssatz). Katharina Schneider und Martyna Dziadkowiec mit einem knappen 3:2-Erfolg gegen die Gastgeberspitzenspielerin Marta Golota brachten Langweid 3:1 in Front.
Bei diesen drei Langweider Siegen blieb es dann und damit bei einer ehrenvollen 3:6-Niederlage. Das TTCL-Quartett hätte das eine oder andere Spiel mit mehr Glück gewinnen können. Katharina Schneider war sich jedenfalls nach der Partie sicher: „Wir sind in der Liga jedenfalls kein Kanonenfutter!“