Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Überfall war offenbar frei erfunden

Polizei I Hat das mutmaßlich Opfer gelogen? Geld bleibt verschwund­en

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Der vermeintli­che Raubüberfa­ll auf einen Mann in Donauwörth am vorigen Donnerstag hat anscheinen­d gar nicht stattgefun­den. Das angebliche Opfer hat die Geschichte wohl frei erfunden. Davon geht inzwischen die Polizei aus – und ermittelt gegen 49-Jährigen, der aus Nordrhein-Westfalen stammt, wegen des Verdachts des Vortäusche­ns einer Straftat.

Der Mann hielt sich am Donnerstag­nachmittag in Nordschwab­en auf, um ein Auto zu kaufen. Wie die Kripo Dillingen mittlerwei­le weiß, hatte ein Bekannter, der über eine Internet-Plattform auf den Wagen aufmerksam geworden war, den 49-Jährigen aus Westdeutsc­hland hierher geschickt.

Der Auftrag: Er sollte den Geländewag­en kaufen. Mit dem Besitzer machte der Gesandte in der Großen Kreisstadt eine Probefahrt, das Geschäft mit dem Privatmann aus Wemding kam jedoch nicht zustande, und der 49-Jährige ließ sich in der Dillinger Straße wieder absetzen. Dort will er gegen 15.30 Uhr sogleich von zwei maskierten Männern attackiert und des Geldes – über 10 000 Euro – beraubt worden sein.

Die Täter sollen in einen schwarzen Wagen gestiegen und dann in Richtung Bahnhofstr­aße davongefah­ren sein. Die Kripo schenkt dieser Version inzwischen keinen Glauben mehr.

Auf den 49-Jährigen kommt womöglich Ärger zu

„Vieles passt nicht zusammen“, erklärt Kriminalob­errat Peter Timko, Leiter der Dienststel­le. Der Ort, an dem der Mann ausstieg, sei zufällig gewählt gewesen. Dass ausgerechn­et dort zwei Räuber warteten – noch dazu am helllichte­n Tag direkt an einer viel befahrenen Straße, auf welcher der Verkehr immer wieder stockte –, sei eher unwahrsche­inlich.

Eine interessan­te Frage ist jetzt, was mit dem Geld, das der Verdächtig­e anvertraut bekommen hatte, tatsächlic­h passiert ist. Die Polizei vermutet, dass er es „anderweiti­g beiseitege­schafft“habe. Möglicherw­eise kommt da auf den 49-Jährigen noch mehr Ärger zu.

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Symbolfoto: Kaya Wo sind die 10000 Euro hin, die der 49-Jährige bei sich hatte?

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