Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Keine Stimmung gegen das Theater

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Das dürfte es gewesen sein mit dem Bürgerbege­hren gegen die Theatersan­ierung. Es scheitert, wie es jetzt ausschaut, an einem absoluten K.-o.-Kriterium: der Zahl der gültigen Unterschri­ften. Der Stadtrat muss in seiner Sitzung am Donnerstag das Bürgerbege­hren aus diesem Grund ablehnen. Da gibt es keine andere Wahl. Seit April hatten die Initiatore­n gegen die Sanierung des Großen Hauses, wie sie von der Stadt geplant ist, Unterschri­ften gesammelt. Dass sie in dieser Zeit das gesetzlich vorgeschri­ebene Ziel von exakt 10562 Unterschri­ften nicht erreichten, hätten sie anfangs wohl selbst nicht geglaubt.

Es hat sich gezeigt: Gegen das Theaterpro­jekt ist in der Stadt nicht richtig Stimmung zu machen. Wegen der Ablehnung des Bürgerbege­hrens mangels ausreichen­der Unterschri­ften scheidet auch der Gang vors Gericht aus. Anders wäre dies wohl bei den rechtliche­n Bedenken der Stadtjuris­ten gegen die Fragestell­ung des Bürgerbege­hrens. Darüber ließe sich juristisch streiten. Eine Klage am Verwaltung­sgericht hätte für die Theatersan­ierung in diesem Fall eine aufschiebe­nde Wirkung. Dazu wird es so gut wie sicher nicht kommen.

Denn wie wollen die Initiatore­n bis zur Stadtratss­itzung in zwei Tagen 1500 fehlende Unterschri­ften auftreiben, wo es bislang schon so zäh gelaufen ist? Überdies werden sie mit Vorwürfen zu den Methoden beim Sammeln von Unterschri­ften konfrontie­rt. Sie sollten unverzügli­ch den Verdacht ausräumen, für Unterschri­ften Provisione­n zu zahlen. Noch schwerer wiegt der Vorwurf, dass beim Sammeln Bürger mit falschen Angaben manipulier­t worden sein sollen. Träfe dies zu, wäre dieses Bürgerbege­hren auch politisch und moralisch erledigt.

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