Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Fünf Augsburger holen EM-Titel
Skaterhockey Spieler des Bundesligisten TVA erleben nervenaufreibende Begegnungen in Kroatien. Lukas Fettinger feiert drei Jubiläen und erklärt anschließend seinen Rücktritt
Gekrönt mit dem Europameistertitel kehrten Lukas Fettinger, Maximilian Nies, Simon Arzt, Oliver Dotterweich und Torhüter Patrick Schenk aus Opatija (Kroatien) zurück. Die fünf Skaterhockey-Nationalspieler des TV Augsburg hatten maßgeblichen Anteil am Erfolg, der schwer erkämpft werden musste. Für Lukas Fettinger war es die letzte Europameisterschaft. „Ich habe Bundestrainer Manfred Schmitz bereits meinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft mitgeteilt, dem Team aber noch nicht. Es ist für den Abschied aber der richtige Zeitpunkt gekommen. Beim TVA spiele ich aber noch“, verriet Fettinger.
Das Endspiel gegen die Schweiz wurde zur Nervenschlacht und mit 4:3 (1:0, 2:2, 0:1, 1:0) erst nach Verlängerung und Penaltyschießen gewonnen. Dabei erzielte Fettinger bereits nach 22 Sekunden das 1:0, traf aber im Penaltyschießen nicht. Da konnten die Schweizer kein einziges Tor erzielen und das deutsche Team traf ein Mal. „Am Ende wird abgerechnet und da waren wir erfolgreich“, kommentierte Bundestrainer Manfred Schmitz (Duisburg) den Titelgewinn.
Für Augsburgs Fettinger („Dieser Titelgewinn war ein hartes Stück Arbeit.“) wurde die Europameisterschaft zu einem Fest der Jubiläen. Er absolvierte seinen 100. Einsatz im deutschen Nationaltrikot, schoss sein 100. Tor und verbuchte seinen 150. Scorerpunkt im Nationaltrikot bei seinem achten EM-Titelgewinn (vier Herren-, vier Junioren-Titel).
Bei der EM teilte sich Fettinger (8 Tore/9 Torvorlagen) die Krone des Topscorers (17 Punkte) mit Mads Marker (Dänemark) und Dominik Prükler (Österreich). Auch Maximilian Nies (4/4), Simon Arzt (2/3) und Oliver Dotterweich (ein Tor) trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Patrick Schenk absolvierte im Tor zwei Spiele.
Wie schwer sich das deutsche Team diesmal tat, zeigen bereits die ersten zwei Runden. Nach dem 19:1 (10:1, 9:0) im Auftaktspiel gegen die Ukraine (fünf Fettinger-Tore, drei von Maximilian Nies und ein Treffer von Oliver Dotterweich) folgte ein 3:7 gegen Großbritannien und ein 8:1 gegen die Niederlande mit zwei Fettinger-Toren. In der Zwischenrunde musste das deutsche Team ein 2:3 gegen Dänemark und ein 0:2 gegen die Schweiz hinnehmen.
Das Qualifikationsspiel zum Halbfinale gewann Deutschland 11:1 gegen die Niederlande, wobei Patrick Schenk im Tor nichts zuließ. Simon Arzt (2), Maximilian Nies und Lukas Fettinger (auch vier Torvorlagen) waren unter den Torschützen. Den Halbfinal-Krimi gegen Großbritannien gewann Deutschland mit 6:5 nach Verlängerung und Penaltyschießen. Das Team um Kapitän Paul Fiedler stand im Finale und die Erleichterung war Spielern und Offiziellen des deutschen Teams deutlich anzusehen. Umso mehr wurde später der erneute Titelgewinn gefeiert. „Für Oliver Dotterweich und mich war es ein EM-Debüt mit einem tollen Abschluss. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt zur notwendigen Leistung gefunden“, kommentierte Maximilian Nies seinen ersten Europameistertitel.