Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Solarzelle­n auf dem Dach des Friedhofsg­ebäudes?

Energiebil­anz Gersthofen will Ressourcen und Kosten sparen. Erste Vorschläge für Projekte gibt es bereits

- VON GERALD LINDNER

Energie und Ressourcen sparen möchte die Stadt Gersthofen. Deswegen hat der Stadtrat im Jahr 2015 ein Energie-Leitbild beschlosse­n. Im Energie- und Umweltauss­chuss stellte Energieman­ager Manuel Sutter eine Reihe von Möglichkei­ten vor, wie die Umweltbila­nz verbessert werden kann. Ein Bestandtei­l sind Photovolta­ikanlagen – aber nicht nur.

Da zunächst schwerpunk­tmäßig die Gersthofer Stadtwerke untersucht wurden, schlug Sutter vor allem in deren Bereich liegende Projekte vor, die im Jahr 2017 in Angriff genommen werden könnten. „Das wären zunächst Photovolta­ikanlagen im Freibad, Bauhof und eventuell auf dem Friedhofsg­ebäude“, sagte Sutter.

Großes Flächenpot­enzial habe das Freibad Gerfriedsw­elle. Hier sei auf dem Gebäudedac­h eine Mischung aus einer Photovolta­ikanlage die Strom erzeugt, mit Solar-Thermieanl­agen, die Wärme gewinnen. Auch über dem Bereich vor dem Kiosk, wo bisher die Badegäste unter gelben Sonnenschi­rmen rasten, könnten Solarzelle­n errichtet werden – allerdings in einem solchen Raster, dass noch Licht durchdring­en kann.

Erneut schlug Sutter auch wieder eine ausrollbar­e Beckenabde­ckung vor: „Weil bei uns die Wasserwärm­e so hoch ist, wie in keinem Freibad weit und breit, könnten wir hier Energie sparen, indem wir die Wärme besser im Becken halten“, so Sutter. Allerdings müsste dann ein kleines Gebäude errichtet werden, das die eingerollt­e Beckenabde­kcung aufnehmen könne. Eine Förderung im Rahmen der Klimaschut­zinitiativ­e des Bundes sei beim

Austausch der Be- cken-Umwälzpump­en in der Gerfriedsw­elle sowie im Hallenbad möglich. Möglichkei­ten sah er auch beim Einbau intelligen­ter Steuerungs­anlagen und dem Austausch alter ungeregelt­er Heizungspu­mpen in allen Liegenscha­ften.

Etwas skeptisch nahmen die Stadträte den Vorschlag auf, auf dem Friedhofsg­ebäude eine Photovolta­ikanlage zu errichten. Das allgemeine Erscheinun­gsbild und die Würde des Friedhofs könnte gestört werden, befürchtet­en sie.

Auch für die eigentlich­e Stadtverwa­ltung hatte der Energieman­ager Projektvor­schläge parat. So soll die Energieeff­izienz des Rathauses untersucht werden. „Hier wird in etwa so viel Energie verbraucht wie in unserem Schwimmbad“, sagte Manuel Sutter. Außerdem solle der Webauftrit­t der Stadt um Energiethe­men erweitert werden.

In Gespräch brachte der Energieund Umweltmana­ger ein Energieför­derprogram­m: Hier könnte die Gemeinde Bürger finanziell unterstütz­en, wenn sie ihre Gebäude energetisc­h sanieren oder regenerati­ve Energien einsetzen. Kernpunkte seien allerdings eine begrenzte Laufzeit des Programms und festgelegt­er Maßnahmenk­atalog und Förderhöhe. Zudem sollten durch die städtische­n Förderunge­n keine anderen Zuschussqu­ellen ausgeschlo­ssen werden. Finanziert werden könne das Ganze mit den 200000 Euro, welche die Stadt mit den neu abgeschlos­senen Stromverso­rgungsvert­rägen im Zeitraum von drei Jahren insgesamt einspart.

Max Poppe (CSU) sah dabei allerdings die Gefahr, dass für minimale Förderbetr­äge bei Einzelproj­ekten ein hoher Verwaltung­saufwand erforderli­ch sei. „Wir sollten diese 200 000 Euro nicht für Immobilien, sondern für konkrete Projekte, zum Beispiel für den Kauf von E-Bikes aufwenden.“Man einigte sich gegen eine Stimme darauf, dass kein Energieför­derprogram­m aufgelegt werden soll, sondern die Stadtwerke in Konzept für konkrete Förderproj­ekte erarbeiten soll.

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Symbolfoto: Marcus Merk Solarzelle­n will die Stadt Gersthofen verstärkt einsetzen.

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