Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Streik im Luftverkehr
Betroffen: Eurowings und Germanwings
Im Tarifstreit bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings hat die Kabinengewerkschaft Ufo ihre Mitglieder zu einem Streik an diesem Donnerstag aufgerufen. Der Ausstand sei von 0 Uhr bis 24 Uhr geplant, teilte die Gewerkschaft mit. Bei Eurowings sind die Standorte Düsseldorf und Hamburg betroffen, bei Germanwings zudem auch Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart und Berlin. Damit ist nahezu das gesamte Europanetz der Lufthansaplattform Eurowings von Ausfällen und Verspätungen bedroht. Germanwings betreibt für die Plattform 58 Flugzeuge, die Eurowings bringt es auf 23 Jets.
Bei der Germanwings seien die Tarifverhandlungen für Teilzeitregelungen der Flugbegleiter gescheitert, teilte die Gewerkschaft mit. „Auf unser Forderungspaket wurde nicht eingegangen, mehrere Termine fielen ersatzlos aus“, sagte UfoVerhandlungsführerin Sylvia De la Cruz. Der Streik bei Eurowings bezieht sich nach Ufo-Angaben auf die Tarifforderungen zum Vergütungstarifvertrag, Manteltarifvertrag, zur betrieblichen Altersversorgung, zum Mitarbeiterfonds und zur Arbeitsplatzsicherung. „Die Verhandlungen sind an einen Punkt gekommen, an dem es zu einem Streik keine Alternative gibt“, erklärte der Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies.
Es ist fraglich, wie viele der derzeit rund 400 Eurowings-Flugbegleiter Ufo tatsächlich zu einem Streik bewegen kann, da auch die Konkurrenzgewerkschaft Verdi in der Belegschaft stark vertreten ist. Verdi hatte im September einen Warnstreik bei der Eurowings GmbH veranstaltet, in dessen Folge acht Flüge in Düsseldorf annulliert werden mussten.