Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sigurdsson vor dem Absprung?
Handballer bangen um ihren Bundestrainer
Es ist nicht lange her, da schwärmte Dagur Sigurdsson noch von seiner Lust auf weitere Jahre mit der Handball-Nationalmannschaft. „Unser Hunger ist da“, hatte der Bundestrainer nach dem Gewinn der Olympia-Bronzemedaille in Rio gesagt. Knapp zwei Monate später scheint dieser „Hunger“nicht mehr allzu groß. Nach einem Bericht von Handball Inside will der Isländer seinen im Sommer 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die WM im Januar 2017 in Frankreich könnte damit sein letztes Turnier als Bundestrainer sein.
Der Deutsche Handball-Bund reagierte umgehend auf den Bericht. Vizepräsident Bob Hanning kündigte an, dass er noch in diesem Jahr die Zukunft des 43-Jährigen klären wolle. Nach Informationen des Fachmagazins geht der Verband aber von einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch den Isländer zum 30. Juni 2017 aus. Ursprünglich wollte der DHB mit Sigurdsson bei den Olympischen Spielen 2020 die Goldmedaille anpeilen. „Dass Dagur auch wegen des Europameistertitels und der olympischen Bronzemedaille zu den begehrtesten Trainern zählt, ist keine Überraschung“, sagte Hanning. In Ländern wie Katar oder bei einem internationalen Spitzenklub könnte er deutlich mehr Geld verdienen. Finanzielle Gründe sollen aber nicht den Ausschlag gegeben haben. Stattdessen spielen wohl persönliche Beweggründe des verheirateten Familienvaters die Hauptrolle.