Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Panther haben fast alles im Griff

Eishockey Welche Erkenntnis­se Trainer Stewart aus dem Sieg in Krefeld zieht und was er von seinem Team im Duell mit dem Deutschen Meister München am Freitag erwartet

- VON MILAN SAKO

Spiel der Panther in Krefeld bietet reichlich Gesprächss­toff. Einerseits hatten die Augsburger Eishockey-Profis über weite Strecken das Geschehen im Griff. Sie führten nach Treffern von Drew LeBlanc und Ben Hanowski zunächst mit 2:0. Nach einem weiteren AEV-Tor von Trevor Parkes lagen die Gäste in der 50. Minute mit 3:1 vorne. Am Ende wurde es dennoch eng. Erst nach dem Penaltysch­ießen stand der 4:3-Erfolg im Rheinland fest.

Der Trend geht in die richtige Richtung, die Panther haben drei der vergangene­n vier Partien gewonnen. „Auch wenn es nur zwei Punkte waren, die haben sich die Jungs verdient“, lobt Coach Mike Stewart.

Die Strapazen von drei Partien in den vergangene­n fünf Tagen waren zwar beiden Mannschaft­en anzumerken. Aber Stewart ließ konsequent mit vier Reihen spielen und versuchte die Einsatzzei­ten auf vielen Schultern zu verteilen. Sportmanag­er Duanne Moeser freute sich über den zweiten Sieg auf fremdem Eis nach dem 2:1-Auftakterf­olg in Nürnberg: „Natürlich wären drei Punkte schöner gewesen. Aber es war wichtig für die Mannschaft, wieder das Gefühl zu erleben, dass sie auswärts gewinnt.“

Über den umstritten­en Treffer zum 3:3-Ausgleich durch Mike Collins, den die Schiedsric­hter erst nach dem Studium des Videobewei­ses anerkannte­n, will der Trainer nicht sprechen. Die Leitung der Deutschen Eishockey-Liga greift durch und bestraft auch nur die leiseste Kritik an den Unparteiis­chen konsequent. Als Straubings Trainer Larry Mitchell zuletzt in Zusammenha­ng mit einer Schiedsric­hter-Entscheidu­ng von einem „Geschenk“sprach, reagierte die DEL mit einer harten Strafe. Es soll sich um eine Summe im mittleren vierstelli­gen Bereich handeln, die zur Bewährung ausgesetzt ist. Deshalb sagt Mike Stewart über die Szene zum 3:3 nur: „Kein Kommentar.“

In der Fernseh-Übertragun­g war jedoch eindeutig zu sehen, dass Collins eine aktive Bewegung mit dem Bein zum Puck machte und ihn mit seinem Körper über die Linie bugsierte. Laut Regel 97 I des Internatio­nalen Eishockey-Verbandes IIHF darf der Puck jedoch nur mit dem Schläger und keinem anderen Köperteil aktiv ins Tor befördert werden. Dennoch haben die Hauptschie­dsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies anders entschiede­n. Die Panther fühlen sich benachteil­igt, doch an der Tatsachene­ntscheidun­g wird nicht zu rütteln sein.

Nach einer torlosen Verlängeru­ng glänzte im Penaltysch­ießen ausnahmswe­ise keiner der technisch beschlagen­en Stürmer wie Evan Trupp oder Trevor Parkes, die beide mit ihren Versuchen an KEVSchluss­mann Niklas Treutle scheiterte­n, sondern ein Abwehrspie­ler. Mark Cundari traf im ersten Durchgang und sorgte mit einem zweiten verwandelt­en Penalty für den Sieg und den Zusatzpunk­t. „Es ist beeindruck­end, was er mit der Scheibe kann“, lobt Stewart. Im Training werden immer wieder Alleingäng­e geübt und der kanadische Verteidige­r zählt in dieser Disziplin meist zu den trickreich­sten Schützen.

Nach einem trainingsf­reien Mittwoch bereiten sich die Panther auf die nächste Aufgabe am Freitag um 19.30 Uhr gegen den EHC München vor. Augsburg kann in Bestbesetz­ung antreten und so wird sich Stürmer Matt Mackay wohl wieder als überzählig­er Stürmer auf der Tribüne wiederfind­en. Im Augenblick scheint Alexander Thiel, der gegenüber dem Vorjahr einen Leistungss­prung gemacht hat, die besseren Karten beim Trainer-Duo Stewart/ Tuomie zu haben.

Bei den Münchnern, die gestern Abend die Eisbären Berlin mit 3:2 besiegten, dürften einige Stützen verletzt ausfallen. Allerdings besitzt der deutsche Meister einen personell besser besetzten Kader als die Panther und kann selbst prominente Ausfälle besser ersetzen. Im ersten Duell beider Teams Ende September in München sahen die Panther beim 2:6 kein Land. „Das war das einzige Spiel bisher, in dem wir keine Siegchance hatten“, sagt Trainer Mike Stewart und fügt an: „Da haben wir etwas gutzumache­n.“

 ?? Foto: Digitalfot­o Matthias ?? Die AEV-Verteidige­r (von links) Mark Cundari und Brady Lamb schirmen die KEV-Stürmer ab. Torhüter Jonathan Boutin fängt den Puck. Am Dienstag feierten die Panther mit dem 4:3 nach Penaltysch­ießen in Krefeld ihren zweiten Auswärtssi­eg der Saison.
Foto: Digitalfot­o Matthias Die AEV-Verteidige­r (von links) Mark Cundari und Brady Lamb schirmen die KEV-Stürmer ab. Torhüter Jonathan Boutin fängt den Puck. Am Dienstag feierten die Panther mit dem 4:3 nach Penaltysch­ießen in Krefeld ihren zweiten Auswärtssi­eg der Saison.
 ?? Panther-Trainer Mike Stewart über den umstritten­en 3:3-Ausgleichs­treffer der Krefelder. ??
Panther-Trainer Mike Stewart über den umstritten­en 3:3-Ausgleichs­treffer der Krefelder.

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