Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Knapp 2000 Bürger wollen über das Schicksal der Strasser-Villa entscheiden
Gestern Abend Initiative hat ihre Unterschriften an Bürgermeister Michael Wörle übergeben. Jetzt prüft die Verwaltung
Das zweite Bürgerbegehren zum Erhalt der Strasser-Villa im Gersthofer Zentrum ist auf den Weg gebracht. Gestern Abend übergab die Bürgerinitiative „Werte erhaltne, Neues gestalten“zwei Ordner voll mit den in den vergangenen Wochen gesammelten Unterstützungsunterschriften an Bürgermeister Michael Wörle.
Genau 1961 Unterschriften waren bis gestern Nachmittag zusammengekommen. Um das Quorum von acht Prozent der wahlberechtigten Gersthofer Bürger zu erreichen, wären mindestens circa 1250 notwendig gewesen.
So geht es nun weiter: In den kommenden vier Wochen wird geprüft, wie viele Namen auf der Liste zulässig sind. Ebenfalls wird juristisch geprüft, ob die Fragestellung des Bürgerbegehrens rechtlich zulässig ist. Sie lautet: „Muss die Strasser-Villa freistehend im Eigentum der Stadt bleiben und darf dieses Gebäude auch nicht abgerissen werden?“Ist alles geprüft, muss der Stadtrat über die Rechtmäßigkeit des Bürgerbegehrens abstimmen und die Abhaltung eines Bürgerentscheids beschließen. Dieser muss spätestens nach drei Monaten, mit Zustimmung der Vertreter des Bürgerbegehrens spätestens nach sechs Monaten, stattfinden.
Einer der Initiatoren, der frühere Bürgermeister Siegfried Deffner, machte bei der Übergabe noch einmal deutlich, dass die Strasser-Villa und das circa 1200 Quadratmeter große städtische Grundstück, auf dem sie steht, im Besitz der Stadt bleiben müssten, damit später genügend Platz für infrastrukturelle Maßnahmen im Kreuzungsbereich der Augsburger Straße, Donauwörther Straße, Bauernstraße und Bahnhofstraße zur Verfügung steht.
Bürgermeister Michael Wörle erklärte, dass der Termin für die nächste Stadtratssitzung eigens um eine Woche auf 23. November vorverlegt worden sei. „Mein Wunsch ist, dass ein Bürgerentscheid kommt, damit wir ein Bürgervotum haben“, sagte er. „Von Seiten der Stadt haben wir dazu alles getan.“