Augsburger Allgemeine (Land Nord)
So wirkt Europa in der Region
Zuschuss Welche Augsburger Projekte die EU mit Fördergeldern unterstützt
Jahr für Jahr fördert die Europäische Union Projekte. Doch was passiert mit dem Geld und welchen Nutzen haben Bürger davon? Auf diese Frage gab Johannes Hintersberger, CSU-Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, in der Handwerkskammer für Schwaben Antworten. ● Moderne Ausstattung und Lehrgangsgebühren: Das sind die beiden Bereiche, für die die Handwerkskammer für Schwaben nach eigenen Angaben Fördergelder bekommt. Die Kurse der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, kurz ÜLU, ergänzen die betriebliche Ausbildung in Handwerksunternehmen. 300 Euro pro Woche würde ein Kurs für einen Auszubildenden kosten, sagt Egon Herzig, der Leiter des BTZ Augsburg (Berufsbildungsund Technologiezentrum). Die ÜLU-Kurse würden finanziell unterstützt. 200 Euro stammten aus Fördermitteln, 100 Euro zahle der Betrieb, rechnet Herzig vor. Bedenke man, dass Auszubildende insgesamt zwischen neun und elf Wochen überbetrieblich ausgebildet würden, entlaste die Förderung die Betriebe, erläutert er. Damit die jungen Menschen mit zeitgemäßen Materialien und Maschinen arbeiten könnten, unterstütze der Freistaat Bayern über einen EU-Fonds die Anschaffung moderner Ausstattung. Gut 385 000 Euro seien nach Angaben des Ministeriums investiert worden. Die EU habe das Vorhaben mit etwa 115 000 Euro bezuschusst. Für Staatssekretär Hintersberger ist die Förderung wichtig, um „das Ausbildungslevel der jungen Menschen hochzuhalten und konkurrenzfähig zu sein“. ● Um die „Gründerszene weiterzuentwickeln“, bekomme auch das Technologie- und Gründerzentrum in Augsburg Fördermittel, sagt Geschäftsführer Stefan Schimpfle. Er biete den Gründern unter anderem Büroräume an. Dort könnten die kreativen Köpfe Ideen entwickeln und sich mit anderen vernetzen. 2,2 Millionen Euro kostete laut Ministerium die Umsetzung. Die EU habe das Projekt mit gut 950 000 Euro gefördert. ● Die Einrichtung im Augsburger Innovationspark besteht seit Juli dieses Jahres. Dort erforschen Mitarbeiter unter anderem die Grundlagen zur Herstellung ultraleichter Bauteile. Etwa 15,3 Millionen Euro habe das neue Leichtbau-Forschungszentrum nach Berechnung des Ministeriums gekostet. Die EU habe 7,3 Millionen Euro bezahlt.