Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welden wächst
Bürgerversammlung Auch wenn die Geburtenzahlen zurück gehen, nimmt die Einwohnerzahl zu. Das hat Folgen – nicht nur für die Gemeindekasse
Welden wächst: 3759 Einwohner leben inzwischen in der Holzwinkel-Gemeinde. Im Vorjahr waren es noch 3610. Das gab Bürgermeister Peter Bergmeir kürzlich auf der Bürgerversammlung bekannt. Doch obwohl die Gemeinde in den vergangenen Jahren kontinuierlich größer geworden ist, gehen die Geburtenzahlen zurück. Kamen in den Neunzigerjahren noch 50 Kinder pro Jahr zur Welt, ist die Zahl inzwischen auf etwa 30 gesunken.
Die sinkende Geburtenrate wird sich zunächst jedoch nicht in den Schülerzahlen niederschlagen. Im Gegenteil: Bergmeir schätzt, dass ab 2021 circa 270 Schüler aus Welden kommen werden. Derzeit sind es 238. „Diese Prognose wird anschließend jedoch auch wieder rückläufig sein“, erklärte der Bürgermeister.
Für Kindertageseinrichtungen gibt die Gemeinde aktuell etwa 550 000 Euro aus. „Trotz sinkender Einnahmen immer mehr für unsere Kinder auszugeben, das geht nur in wirtschaftlich guten Zeiten“, betonte der Bürgermeister.
Denn der Schuldenstand der Gemeinde wächst. Lag er zu Beginn des Jahres noch bei 1,75 Millionen Euro, wird er bis Ende Dezember auf knapp drei Millionen Euro ansteigen. Zwar konnte Welden heuer 260 000 Euro an Schulden tilgen, nahm gleichzeitig jedoch auch 1,5 Millionen neue Schulden auf. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt damit von 486 Euro auf 830 Euro pro Erwachsenem.
Zudem berichtete Bergmeir über die baulichen Veränderungen in der Gemeinde. Am westlichen Ortsrand von Welden soll ein circa neun Hektar großes Baugebiet mit etwa 100 Bauplätzen entstehen. Gegenüber des Pflegeheims soll eine Bäckerei mit Café gebaut werden, hinter dem Pflegeheim eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit 14 Wohneinheiten.
Anschließend hatten die Bürger noch Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Vorschläge zu machen. Kritisiert wurde bei der Versammlung in Reutern, dass die Kreuzung am Friedhof zu gefährlich sei. Zudem seien die Ruhebänke auf dem Friedhof zu dreckig und sollten gereinigt werden. Ein weiterer Kritikpunkt war der Tontaubenschießstand, von dem Anwohnern zufolge zu viel Lärm ausgehe. Bergmeir versprach, diese Punkte aufzunehmen.