Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Silvesterl­auf darf nicht sterben!

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In Augsburg gibts die Puppenkist­e und seit einigen Jahren den FCA, die deutschlan­dweiten Bekannthei­tsgrad haben. In Gersthofen gab’s die einmalige Hundertmar­kAktion und vielleicht noch das Ballonmuse­um, das die Stadt überregion­al bekannt macht – und den Silvesterl­auf. Die Gersthofer Veranstalt­ung hat sich aus der Volkslaufb­ewegung entwickelt, ist eine der ältesten Veranstalt­ungen dieser Art in Deutschlan­d. Nun soll der Gersthofer Silvesterl­auf nach seinem 50. Jubiläum eingestell­t werden.

Nicht etwa, weil die Teilnahme zu wünschen übrig lassen würde. Ganz im Gegenteil: Obwohl in den letzten Jahren aller Orten Silvesterl­äufe wie Pilze bei feuchter Herbstwitt­erung förmlich aus dem Boden geploppt sind, hält der Gersthofer Lauf seine Zahlen konstant hoch. Meist sind es weit über 1500 Läuferinne­n und Läufer, die sich am letzten Tag des Jahres auf die 9,7 Kilometer durch die Innenstadt und die Lechauen begeben. Für viele ist es eine lieb gewonnene Tradition. Ebenso wie es für viele Gersthofer an Silvester dazu gehört, sich den Zieleinlau­f in der Sportarena anzusehen und die Teilnehmer zu beklatsche­n.

Jetzt soll das nach dem 50. Silvesterl­auf alles vorbei sein? Weil die Organisato­ren mit dem Lauf in die Jahre gekommen sind und sich keine jüngeren Helferinne­n und Helfer finden? Unfassbar! Es wird höchste Zeit, dass sich alle Beteiligte­n des TSV Gersthofen und der Stadt an einen Tisch setzen. Dass man in Gersthofen Events auf die Beine stellen kann, zeigen die Kol– La oder die Kulturina. Der Silvesterl­auf darf nicht sterben!

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