Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Harte Kritik an SPD-Politikeri­n Özoguz

Union ärgert sich über Migrations­beauftragt­e

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Nach ihren Äußerungen zu der Razzia gegen die islamistis­che Koran-Aktion „Lies!“bemüht sich die Migrations­beauftragt­e der Bundesregi­erung, Aydan Özoguz, um Schadensbe­grenzung. Die SPD-Politikeri­n hatte sich am Dienstag skeptisch über die Erfolgsaus­sichten solcher Razzien geäußert und damit einen Sturm der Entrüstung bei der Union ausgelöst. Ob Razzien ein richtiger Weg seien, das müssten die Sicherheit­sbehörden wissen, sagte sie dem TV-Sender Phoenix. Wenn nichts herauskomm­e, hinterlass­e das Spuren. Man müsse mit „sehr großem Augenmaß“vorgehen, damit es nicht heiße, es werde willkürlic­h in Moscheen eingedrung­en.

CDU-Generalsek­retär Peter Tauber kritisiert­e Özoguz scharf: „Gegen Islamisten ist kein Augenmaß gefragt, sondern die volle Härte des Gesetzes.“Auch CSU-Landesgrup­penchefin Gerda Hasselfeld­t warf der Politikeri­n „falsch verstanden­e Toleranz“vor. Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigew­erkschaft, nannte die Äußerungen „unfassbar“.

Özoguz erklärte, sie wolle nicht missversta­nden werden und habe großes Vertrauen in die Arbeit der Sicherheit­sbehörden: „Jeder erfolgreic­he Schlag gegen radikale Salafisten ist wichtig und ein großer Erfolg im Kampf gegen religiösen Extremismu­s.“Özoguz schränkte aber ein: „Razzien allein können die Radikalisi­erung vor allem junger Leute aber nicht verhindern, dazu braucht es vor allem mehr Prävention­sarbeit.“Den Kampf gegen Islamisten könne man nur gemeinsam mit den Muslimen gewinnen.“

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Aydan Özoguz

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