Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bayern reden am meisten mit

Initiative stellt Ranking vor

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Bei der direkten Demokratie ist Bayern im bundesweit­en Vergleich gemeinsam mit Bremen Spitzenrei­ter. Ein entspreche­ndes Ranking stellte der Verein „Mehr Demokratie“in München und anderen Landeshaup­tstädten vor. Demnach fanden etwa 25 Prozent aller Volksentsc­heide – also Abstimmung­en auf Landeseben­e – und rund 40 Prozent aller Bürgerents­cheide – also Abstimmung­en auf kommunaler Ebene – in Bayern statt.

Zufrieden ist der Verein mit Blick auf Volksbegeh­ren, die Voraussetz­ung für einen Volksentsc­heid sind, dennoch nicht. Die Sprecherin des Landesverb­ands Bayern, Susanne Socher, kritisiert­e, dass die Bürger nur zwei Wochen Zeit hätten, um sich beim zuständige­n Amt in eine Liste einzutrage­n. Wenn weniger als zehn Prozent aller Abstimmung­sberechtig­ten in diesem Zeitraum unterschre­iben, scheitern Volksbegeh­ren. Kommen die benötigten Unterschri­ften zusammen, kann ein Volksentsc­heid eingeleite­t werden.

Die vorgeschri­ebene Unterschri­ftensammlu­ng in den Behördenrä­umen erschwere das Erreichen der Mindeststi­mmen, sagte Socher. Sie betonte: „Wir brauchen eine freie Unterschri­ftensammlu­ng, die öffentlich­e Gespräche und Diskussion­en fördert.“Außerdem forderte sie eine Verlängeru­ng der Zwei-Wochen-Frist und eine Absenkung der Zehn-Prozent-Hürde. Zudem sollten auch Finanzthem­en für Volksbegeh­ren zugelassen werden, so die Initiative.

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