Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Marilyn Monroes Skandal-Kleid sucht einen neuen Besitzer

Auktion In einem Hauch von Nichts gratuliert­e die Schauspiel­erin einst dem US-Präsidente­n zum Geburtstag

- VON THOMAS SEIBERT

Als Marilyn Monroe am 19. Mai 1962 auf die Bühne des Madison Square Gardens in New York tritt und ein Geburtstag­sständchen für den im Publikum sitzenden USPräsiden­t John F. Kennedy ins Mikrofon haucht, halten 15 000 Gäste den Atem an. Zwei Monate zuvor hatte die Schauspiel­erin eine Affäre mit dem Präsidente­n – und die Art und Weise, wie sie nun in ihrem aufreizend­en Kleid im Scheinwerf­erlicht ihr intim wirkendes „Happy Birthday“singt, heizt die Gerüchtekü­che dermaßen an, dass Kennedy jeden Kontakt mit Monroe abbricht. Monroes Lied bei der Gala wurde nicht zuletzt wegen des Kleides mit seinen tausenden glitzernde­n Steinen zu einer gewagten Nummer. Heute wird das Skandal-Kleid in Los Angeles versteiger­t.

Es saß übrigens so eng, dass Monroe wohl regelrecht hineingenä­ht werden musste und deshalb später als geplant auf die Bühne kam. Platz für Unterwäsch­e blieb nicht. Wie so vieles im Leben des Sex-Symbols erhielt die Gala im Nachhinein eine tragische Note. Das Lied im Madison Square Garden war der letzte große Auftritt der damals 35-Jährigen und ihre letzte Begegnung mit dem Präsidente­n. Nach der Gala ließ er mehrere Anrufe des Stars im Weißen Haus unbeantwor­tet.

Keine drei Monate später, am 5. August, schluckte Monroe eine Überdosis Schlaftabl­etten. Ihre Kleider vererbte Monroe dem Schauspiel­lehrer Lee Strasberg, der sie in den 1950er Jahren unterricht­et hatte; in den Jahrzehnte­n nach Monroes Tod nahm Strasbergs Familie Millionens­ummen durch den Verkauf von Einzelstüc­ken ein. Bei einer ersten Versteiger­ung vor 17 Jahren brachte das glitzernde Kleid allein knapp 1,3 Millionen. Gekauft hatte es Monroe einst für 11000 Dollar.

Nun kommt das berühmte Modestück erneut unter den Hammer. Daren Julien, Chef des gleichnami­gen Auktionsha­uses in Los Angeles, hält ein neues Rekordgebo­t für das Happy-Birthday-Kleid durchaus für möglich.

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Foto: dpa Ein glitzernde­r Hauch von Nichts: Marilyn Monroe mit dem Präsidente­n (rechts) und seinem Bruder.

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