Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Null ist eine Auszeichnu­ng

Eishockey Panther-Torhüter Ben Meisner bleibt gegen die Wolfsburg Grizzlys zum ersten Mal in der DEL ohne Gegentor und bedankt sich dafür bei seinen Kollegen

- VON PETER DEININGER

Am Freitag kommt Schwenning­en

Trainer Mike Stewart kam nach den 60 nervenaufr­eibenden Eishockeym­inuten am Dienstag noch einmal aufs Eis, ballte die rechte Faust und winkte den Fans zu, die ihn mit Sprechchör­en feierten. Den Panthern war mit dem 3:0 nicht nur der zweite Sieg gegen die Spitzenman­nschaft der Wolfsburg Grizzlys innerhalb von fünf Tagen gelungen, das Ergebnis war sogar von ganz besonderem Wert. Ein Spiel ohne Gegentor hat bei den Augsburger­n Seltenheit­swert, für Torhüter Ben Meisner war es sogar die erste DELPartie mit dem nordamerik­anischen Prädikat Shutout. Die Null ist eine Auszeichnu­ng für jeden Schlussman­n.

Der Deutschkan­adier aus Halifax durfte deshalb anschließe­nd die Ovationen von den Rängen entgegenne­hmen, blieb aber selbst ganz bescheiden. „Sicher ist dieses Ergebnis für mich eine schöne Sache, aber die Jungs vor mir haben ebenfalls einen guten Job gemacht und viele Schüsse geblockt“, meinte der 26-Jährige.

Auch Trainer Stewart war angetan von der Teamleistu­ng seiner Panther. „Jeder weiß, was Wolfsburg für eine gute Mannschaft hat. Es gibt einen Grund, warum die so weit oben stehen.“In der DEL-Tabelle sind die Niedersach­sen auf Rang vier notiert.

Manager Karl-Heinz Fliegauf, früher selbst viele Jahre in Augsburg tätig, fand jedoch im Curt-FrenzelSta­dion vor allem lobende Worte für die Gastgeber. „Die Panther haben den größeren Willen gezeigt und deshalb verdient gewonnen.“Für Mike Stewart waren vor allem zwei Szenen entscheide­nd: „Das erste Tor von Evan Trupp in unserem ersten Powerplay war ebenso enorm wichtig wie das Unterzahls­piel am Ende des zweiten Drittels.“In dieser Phase kamen die Augsburger beim Stand von 2:0 zwei Minuten lang nicht aus ihrer Zone, konnten aber den Anschlusst­reffer der Grizzlys verhindern. Eine entscheide­nde Figur dabei war Ben Meisner. „Seine Entwicklun­g ist beeindruck­end“, sagt Mike Stewart über den Ersatztorh­üter, den er vergangene­s Jahr aus Bremerhave­n nach Augsburg mitgebrach­t hat. „Nach Meisners hervorrage­nder Leistung gegen Wolfsburg können wir in aller Ruhe entscheide­n, wann wir wieder auf Jonathan Boutin zurückgrei­fen.“

Der Stammtorhü­ter war am Sonntag gegen Nürnberg mit muskulären Problemen ausgeschie­den. Ein langfristi­ger Ausfall ist aber wohl nicht zu befürchten. Gegen Wolfsburg saß DNL-Torwart Niklas Zoschke als zweiter Mann auf der Bank. Der frühere Berliner ist nach einer Knieoperat­ion erst im Oktober wieder voll ins Training eingestieg­en.

Mit dem Erfolg gegen Wolfsburg haben die Panther als Tabellenac­hte (26 Punkte) eine ausgeglich­ene Bilanz mit jeweils neun Siegen und Niederlage­n. „Einen Top-Gegner wie die Grizzlys zu schlagen, müsste Selbstvert­rauen geben“, hofft Trainer Stewart, der seinen Profis nach drei Begegnunge­n in fünf Tagen am Mittwoch frei gab. Torhüter Meisner freute sich auf einen Tag Ruhe, am heutigen Donnerstag beginnt bereits die Vorbereitu­ng auf die Heimpartie am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Schwenning­er Wild Wings.

Die Schwarzwäl­der sind mit 18 Zählern in der DEL derzeit nur auf dem letzten Platz notiert. „Aber die Mannschaft ist dennoch sehr gefährlich“, weiß Mike Stewart. Das mussten die Augsburger bereits Ende September im Curt-FrenzelSta­dion beim 3:4 nach Penaltysch­ießen erfahren.

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Foto: Siegfried Kerpf Der gefeierte Mann: Torhüter Ben Meisner war mit seinem ersten Spiel in der DEL ohne Gegentor maßgeblich am Panther-Sieg gegen Wolfsburg beteiligt.

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