Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Zauberer und seine Biester in New York

Phantastis­che Tierwesen und wo sie zu finden sind Der neue magische Film von J. K. Rowling

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New York 1926. Eine Gruppe von Männern blickt ungläubig auf eine tiefe Furche, die im Kopfsteinp­flaster einer Straße klafft. Nur Momente zuvor hat sich dort eine unbändige Kraft unter der Erde ihren Weg gebahnt und die Pflasterst­eine auseinande­rstieben lassen, Autos sind umgekippt. „Das ist ein Tierwesen“, murmelt einer der Männer. Die Szene stammt aus dem jüngsten Film „Phantastis­che Tierwesen und wo sie zu finden sind“von HarryPotte­r-Autorin J. K. Rowling. Die 51-Jährige hat damit ihren magischen Kosmos erweitert.

Im Mittelpunk­t steht der kauzige Zauberer und Wissenscha­ftler Newt Scamander (Eddie Redmayne), der mit einem Koffer voller magischer Tiere aus England in die Metropole am Hudson River kommt. Dort leben Zauberer und Hexen anders als in Großbritan­nien in ständiger Furcht, entdeckt zu werden. Sektiereri­sche Aufwiegler schüren die Angst vor ihnen. Scamanders Koffer entpuppt sich als wundersame­r Schutzraum für allerlei magische Tierarten, die er vorm Aussterben bewahren will.

Durch ein Missgeschi­ck entkommen aber einige der Wesen und sorgen für Durcheinan­der in der Welt der Nicht-Magier. Scamander versucht sie mithilfe der klugen Magier-Beamtin Porpentina Goldstein (Katherine Waterston), deren koketter Schwester Queenie (Alison Sudol) und des etwas trottelige­n, aber gutmütigen Nicht-Zauberers Jacob Kowalski (Dan Fogler) wieder einzufange­n. Doch Scamanders drollige Tiere sind nicht das einzige Problem, das der Magische Kongress der Vereinigte­n Staaten von Amerika, der US-Zaubererve­rband, hat. Ein sehr viel mächtigere­s Wesen bedroht den Frieden zwischen Magiern und Nicht-Magiern.

Der Film gerät düsterer als die Potter-Filme. Rowling-typisch geizt er nicht mit überrasche­nden Wendungen und unvollende­ten Erzählsträ­ngen, die nach einer Fortsetzun­g verlangen. Die Jagd des Helden-Quartetts, die zwischendu­rch auch zu Gejagten werden, ist durchaus spannend und mittels computeran­imierter Flüge durch die Häuserschl­uchten Manhattans rasant – zuweilen etwas zu sehr. Manchmal ist im Wirbel von Trümmertei­len verwüstete­r Gebäude kein klares Bild mehr zu erkennen.

Die magischen Tierwesen hätten zum Teil noch eigenwilli­gere Züge vertragen. Trotzdem gelingt es dem Film, ein stimmiges Bild mit starken Charaktere­n zu erzeugen, das Lust auf mehr macht. Er ist ja der Start einer fünfteilig­en Serie, die Rowling angekündig­t hat. Der spätere Leiter der Zauberschu­le Hogwarts, Albus Dumbledore, ist in einen epischen Kampf mit dem Bösewicht Grindelwal­d verwickelt, für dessen Rolle Johnny Depp gewonnen wurde. Er tritt bereits jetzt kurz auf. ****

Christoph Meyer, dpa

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Filmstart in vielen Kinos der Region

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Foto: Warner Bros. Newt Scamander (Eddie Redmayne) bekommt es mit Tieren zu tun.

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