Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadt ebnet den Weg für neues Elefantenh­aus

Freizeit Mit zwei Millionen Euro will sie sich an der Finanzieru­ng beteiligen. Grünen fordern eine Grundsatzd­ebatte über die Zukunftspe­rspektiven des Tierparks. Wie jetzt der Fahrplan aussieht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Elefanten gehören zu den Lieblingen der Besucher im Augsburger Zoo. Das soll auch so bleiben, selbst wenn die beiden älteren Elefantenk­ühe Targa, 61 Jahre, und Burma, 47 Jahre, einmal nicht mehr am Leben sein sollten. Der Zoo will mit dem Bau eines neuen Elefantenh­auses die Voraussetz­ungen schaffen, um ein dauerhafte­s Überleben der Elefanten zu garantiere­n. Dafür ist das jetzige Gehege nicht geeignet, da die Anlage nicht aktuellen Mindestanf­orderungen an die Haltung von Säugetiere­n entspricht. Targa und Burma dürfen ihren Lebensaben­d zwar in Augsburg verbringen, neue darf der Zoo nicht aufnehmen. Zuvor muss ein neues Gehege errichtet werden.

Die Planungen dafür laufen seit Längerem. Knackpunkt war zuletzt die Finanzieru­ng für ein Vorhaben, das ursprüngli­ch 8,3 Millionen Euro gekostet hätte. Staatliche Zuschüsse wird es nicht geben. Es gab Abstriche bei der Planung, die nach Auskunft des Zoos nicht zulasten der Elefanten gehen. Jetzt liegt die Konzeption für ein Elefantenh­aus vor, das sechs Millionen Euro kostet. Die Finanzieru­ng scheint zu klappen. Denn die Stadt wird sich mit zwei Millionen Euro daran beteiligen. Das ist der Anteil, den die Stadt übernehmen möchte. Sofern die im Haushalt bereitgest­ellt werden, wovon allerdings auszugehen ist. In einer gemeinsame­n Sitzung haben Stadträte aus dem Wirtschaft­sförderung­sund dem Umweltauss­chuss am Mittwoch ihr Ja zum neuen Elefantenh­aus signalisie­rt. Eine erste Rate von 360000 Euro ist im ersten Nachtragsh­aushalt 2016 verankert worden. Der Rest ist für den Doppelhaus­halt 2017/2018 vorgesehen. In der Debatte um den Stellenwer­t von Elefanten empfahl Christian Pettinger (ÖDP) empfahl den Weg in den Tierpark München-Hellabrunn, sollte es keine Dickhäuter mehr in Augsburg geben. Die Grünen fordern unabhängig vom ElefantenE­lefanten haus eine Debatte über die Zukunftspe­rspektiven des Zoos. SPDFraktio­nsvorsitze­nde Margarete Heinrich betonte, dass die SPD für den Neubau des Elefantenh­auses stehe. Fraktionsv­ize Stefan Quarg (SPD) sieht in einem attraktiv gestaltete­n Zoo einen Beitrag für ein stimmiges Gesamtkult­urangebot der Stadt. Zum Beschluss kommt es in der Sitzung des Stadtrats, der nächsten Donnerstag tagt.

Was die Finanzieru­ng anbelangt, gibt es eine aussagekrä­ftige Berechnung: Zwei Millionen Euro kommen von der Stadt. Der Zoo bringt einen Eigenantei­l von 500000 Euro ein und nimmt ein Darlehen von zwei Millionen Euro auf. 1,5 MillioMitt­el nen Euro kommen aus Spenden und möglichen Zuschüssen von Dritten. Dazu zählt unter anderem der Freundeskr­eis. Bei der Refinanzie­rung geht der Zoo davon aus, dass der dauerhafte Verbleib von Elefanten in Augsburg sich positiv auf die Besucherza­hlen auswirke. In diesem Jahr kamen bereits jetzt mehr als 600000 Besucher. Die Zahl deutet auf ein neues Rekorderge­bnis hin. Planung und Kostenermi­ttlung für das neue Elefantenh­aus stammen von Frank Kirsten. Er ist Zooarchite­kt, zuletzt hat er die Elefantena­nlage im Erfurter Zoo geplant. In Augsburg soll das neue Gehege im Jahr 2019 bezogen werden – wenn sich alles problemlos umsetzen lässt.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Nur noch die beiden Elefantend­amen Targa und Burma leben im Augsburger Zoo. Die Einrichtun­g darf keine weiteren Tiere mehr aufnehmen. Dafür ist die Anlage zu alt. Nun gibt es einen Plan, wie das neue Elefantenh­aus finanziert werden kann.
Foto: Silvio Wyszengrad Nur noch die beiden Elefantend­amen Targa und Burma leben im Augsburger Zoo. Die Einrichtun­g darf keine weiteren Tiere mehr aufnehmen. Dafür ist die Anlage zu alt. Nun gibt es einen Plan, wie das neue Elefantenh­aus finanziert werden kann.

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