Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Karl Heinz Englet signiert sein aktuelles Buch
Im August 1972 entzündete der Augsburger Kanute Karl Heinz Englet das Olympische Feuer am Augsburger Eiskanal vor 30 000 Zuschauern. Jetzt blickt er in seinem Buch „Der Mann des Feuers“in Kurzgeschichten auf sein bewegtes Leben zurück. Am Samstag, 19. November, um 11 Uhr signiert er seine Lebenserinnerungen in der Buchhandlung Pustet, Karolinenstraße 12. Zwei Männer stehen am Mittwochvormittag vor dem städtischen Obdachlosenheim in Pfersee. Sie schauen auf einen kleinen Aschehaufen, der am Eingang liegt. Nur noch ein verkohlter Topf ist erkennbar. „Das waren unsere Klamotten“, sagen sie. Ein Feuer war am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr in einem Zimmer im Erdgeschoss des Übergangswohnheimes in der Johannes-Rösle-Straße ausgebrochen. Die Brandursache ist noch unklar.
Als das Feuer ausbrach, befanden sich 39 Menschen in dem zweistöckigen Gebäude. 70 Rettungskräfte und 40 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Pfersee rückten an. Der Rauch hatte sich bereits im Erdgeschoss ausgebreitet, als die ersten Einsatzkräfte eintrafen. Mit Leitern brachte die Feuerwehr sieben Menschen in Sicherheit. Weitere 32 konnten über das Treppenhaus das Gebäude verlassen. Da unter den vorübergehenden Bewohnern ein Kommen und Gehen herrsche, sei es anfangs schwer gewesen, sich einen Überblick zu verschaffen, berichtet Friedhelm Bechtel von der Berufsfeuerwehr.
In einem Großraumrettungswagen und in einem Bus der Stadtwerke untersuchten Ärzte die 39 Bewohner. Sechs Menschen kamen mit mittelschweren Rauchgasvergiftungen in das Klinikum sowie in das Friedberger Krankenhaus. Die anderen konnten gegen ein Uhr in der Nacht wieder in die oberen Etagen des Hauses zurückkehren. Die Feuerwehr hatte das Gebäude zuvor gelüftet.
Doch das Erdgeschoss, aus dem am Tag danach immer noch beißender Geruch dringt, bleibt vorerst unbewohnbar. Julia Hüther, Leiterin der Unterkunft, berichtet, dass die Etage nach dem Brand renoviert werden muss. „Alles ist mit einer Rußschicht belegt“, sagt sie. Am Mittwoch gab es zunächst auch kein Wasser. Weil durch den Brand ein Leck in einer Leitung entstanden war, musste das Wasser abgestellt werden.
Im Augenblick wohnen 65 Menschen im Alter von 23 bis 70 Jahren in dem Heim. Die meisten von ihnen sind Männer. Das Haus bietet insgesamt 80 Menschen Platz. Nach dem Brand wurden einige Betten provisorisch in Aufenthaltsräume gebracht. Die Feuerwehr hatte dabei in der Nacht mitgeholfen. Es werden zusätzlich Notbetten aufgestellt. Wie Leiterin Hüther berichtet, werden nun zehn Obdachlose vorübergehend in eine Unterkunft für Flüchtlinge ausquartiert. Laut Sozialbürgermeister Stefan Kiefer (SPD) ist es wichtig, dass der Betrieb im Obdachlosenheim aufrecht erhalten wird. „Es ist rund um die Uhr besetzt. Es ist die letzte Auffanglinie für Menschen, bevor sie unter Brücken schlafen.“
Das Feuer brach in einem Zimmer aus, das zwei Männer im Alter von 40 und 61 Jahren bewohnten. Sie befanden sich nach eigenen Angaben zu dem Zeitpunkt nicht in dem Raum, der völlig ausbrannte. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 50 000 Euro. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.