Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jugendorchester bekommt eigenen Probenraum
Gemeinderat Musiker ziehen in den Keller des neuen Anbaus der Kita
Gablingen Ein langer Wunsch des Jugendblasorchesters Lützelburg geht bald in Erfüllung: Die Musiker erhalten nun im Zug der Erweiterung des Hauses für Kinder in Lützelburg einen eigenen Raum für unbeschwertes Proben.
Dieser soll durch eine Teil-Unterkellerung des Erweiterungsbaus des Kindergartens geschaffen werden und, so ergab eine ausführliche Diskussion im Gemeinderat Gablingen, auch über einen Aufzug erreichbar sein. Die mit der Kindergartenerweiterung beauftragten Kraus-Architekten aus Augsburg sollen nun die Tektur planen. Durch die zusätzliche Baumaßnahme ergibt sich allerdings eine Zeitverzögerung von sechs bis acht Wochen bis zur Fertigstellung des Erweiterungsbaus.
Bürgermeister Karl Hörmann rechnet mit einer Inbetriebnahme im November 2017. Für die Schulkinder, die in der Tagesstätte den Hort besuchen, werde eine Übergangslösung geschaffen, betonte Karl Hörmann.
Zurzeit probt das Jugendblasorchester in einem Raum beim Genusscafé in Lützelburg, für den es Miete entrichten muss. Mit der nun gefundenen Lösung sind ursprünglich angedachte Ideen, auf einem der Kindertagesstätte benachbarten gemeindlichen Grundstück ein eigenes Gebäude für die Musiker zu schaffen, hinfällig geworden.
Bei einer der jüngsten Projektsitzungen zum Anbau an den Kindergarten wurde die Idee diskutiert, den bisher nicht mit einem Keller geplanten Erweiterungsbau doch teilweise zu unterkellern und hier den Musikern einen Probenraum zu schaffen. Diese Lösung sei auch vom Schallschutz her günstig, erläuterte Bürgermeister Karl Hörmann dem Gemeinderat. Die Teil-Unterkellerung sei kostengünstiger als ein eigenes neues Bauwerk für das Jugendblasorchester. Karl Hörmann rechnet mit Zusatzkosten von 200 000 Euro, die jedoch noch nicht den Aufzug berücksichtigen. Durch Eigenleistung des Jugendblasorchesters können diese Kosten gesenkt werden.
Der Kellerraum werde rund 200 Quadratmeter groß und vier Meter hoch, informierte Karl Hörmann. Durch eine Abgrabung erhalte er Fenster und somit Tageslicht. Die Möglichkeit, ihn nur über eine Treppe mit 22 Stufen zu erschließen, genügte den Gemeinderäten allerdings nicht. Josef Wetzstein (Lützelburger Liste) betonte wie viele andere Ratskollegen auch die Notwendigkeit, einen Aufzug dazuzubauen. Dies nicht nur, damit Instrumente leichter transportiert werden könnten – sondern auch im Hinblick auf die notwendige Barrierefreiheit in modernen Gebäuden und auf die langfristige Nutzung des Raums auch eventuell später einmal durch andere Interessenten. Das Jugendblasorchester wäre aus Kostengründen schon mit einer Treppe zufrieden gewesen, doch: „Wenn man heute ein öffentliches Gebäude baut, muss ein Aufzug hinein!“fasste Franz Rotter (CSU) die mehrheitliche Meinung zusammen. Dementsprechend fiel der Beschluss aus. Gemeinderat Martin Uhl (CSU), Schatzmeister des Jugendblasorchesters Lützelburg, strahlte: „Das ist ein großartiger Tag für das Jugendblasorchester!“
Die Regierung von Schwaben hat inzwischen Fördermittel von 600 000 Euro für die Erweiterung der Kindertagesstätte in Aussicht gestellt, berichtete Bürgermeister Karl Hörmann zudem: „Das ist leicht über dem, was wir erwartet haben.“Die Erweiterung der Einrichtung ist mit rund einer bis 1,2 Millionen Euro veranschlagt (ohne die jetzt geplante Unterkellerung).