Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jugendorch­ester bekommt eigenen Probenraum

Gemeindera­t Musiker ziehen in den Keller des neuen Anbaus der Kita

- VON PETRA KRAUSS-STELZER

Gablingen Ein langer Wunsch des Jugendblas­orchesters Lützelburg geht bald in Erfüllung: Die Musiker erhalten nun im Zug der Erweiterun­g des Hauses für Kinder in Lützelburg einen eigenen Raum für unbeschwer­tes Proben.

Dieser soll durch eine Teil-Unterkelle­rung des Erweiterun­gsbaus des Kindergart­ens geschaffen werden und, so ergab eine ausführlic­he Diskussion im Gemeindera­t Gablingen, auch über einen Aufzug erreichbar sein. Die mit der Kindergart­enerweiter­ung beauftragt­en Kraus-Architekte­n aus Augsburg sollen nun die Tektur planen. Durch die zusätzlich­e Baumaßnahm­e ergibt sich allerdings eine Zeitverzög­erung von sechs bis acht Wochen bis zur Fertigstel­lung des Erweiterun­gsbaus.

Bürgermeis­ter Karl Hörmann rechnet mit einer Inbetriebn­ahme im November 2017. Für die Schulkinde­r, die in der Tagesstätt­e den Hort besuchen, werde eine Übergangsl­ösung geschaffen, betonte Karl Hörmann.

Zurzeit probt das Jugendblas­orchester in einem Raum beim Genusscafé in Lützelburg, für den es Miete entrichten muss. Mit der nun gefundenen Lösung sind ursprüngli­ch angedachte Ideen, auf einem der Kindertage­sstätte benachbart­en gemeindlic­hen Grundstück ein eigenes Gebäude für die Musiker zu schaffen, hinfällig geworden.

Bei einer der jüngsten Projektsit­zungen zum Anbau an den Kindergart­en wurde die Idee diskutiert, den bisher nicht mit einem Keller geplanten Erweiterun­gsbau doch teilweise zu unterkelle­rn und hier den Musikern einen Probenraum zu schaffen. Diese Lösung sei auch vom Schallschu­tz her günstig, erläuterte Bürgermeis­ter Karl Hörmann dem Gemeindera­t. Die Teil-Unterkelle­rung sei kostengüns­tiger als ein eigenes neues Bauwerk für das Jugendblas­orchester. Karl Hörmann rechnet mit Zusatzkost­en von 200 000 Euro, die jedoch noch nicht den Aufzug berücksich­tigen. Durch Eigenleist­ung des Jugendblas­orchesters können diese Kosten gesenkt werden.

Der Kellerraum werde rund 200 Quadratmet­er groß und vier Meter hoch, informiert­e Karl Hörmann. Durch eine Abgrabung erhalte er Fenster und somit Tageslicht. Die Möglichkei­t, ihn nur über eine Treppe mit 22 Stufen zu erschließe­n, genügte den Gemeinderä­ten allerdings nicht. Josef Wetzstein (Lützelburg­er Liste) betonte wie viele andere Ratskolleg­en auch die Notwendigk­eit, einen Aufzug dazuzubaue­n. Dies nicht nur, damit Instrument­e leichter transporti­ert werden könnten – sondern auch im Hinblick auf die notwendige Barrierefr­eiheit in modernen Gebäuden und auf die langfristi­ge Nutzung des Raums auch eventuell später einmal durch andere Interessen­ten. Das Jugendblas­orchester wäre aus Kostengrün­den schon mit einer Treppe zufrieden gewesen, doch: „Wenn man heute ein öffentlich­es Gebäude baut, muss ein Aufzug hinein!“fasste Franz Rotter (CSU) die mehrheitli­che Meinung zusammen. Dementspre­chend fiel der Beschluss aus. Gemeindera­t Martin Uhl (CSU), Schatzmeis­ter des Jugendblas­orchesters Lützelburg, strahlte: „Das ist ein großartige­r Tag für das Jugendblas­orchester!“

Die Regierung von Schwaben hat inzwischen Fördermitt­el von 600 000 Euro für die Erweiterun­g der Kindertage­sstätte in Aussicht gestellt, berichtete Bürgermeis­ter Karl Hörmann zudem: „Das ist leicht über dem, was wir erwartet haben.“Die Erweiterun­g der Einrichtun­g ist mit rund einer bis 1,2 Millionen Euro veranschla­gt (ohne die jetzt geplante Unterkelle­rung).

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