Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Deuter greift seinen Fachhändlern unter die Arme
Ispo Gersthofer Rucksackhersteller stärkt Kombination aus stationärem und Onlinehandel. Was es 2018 Neues gibt
Gersthofen/München Wie viel der Fachhandel mit seiner Beratung wert ist, machte jetzt der Gersthofer Rucksackhersteller Deuter Sport bei der Internationalen Sportausstellung Ispo in München deutlich: Geschäftsführer Martin Riebel und Marketingleiter Rainer Wenninger stellten Journalisten drei innovative Systeme vor, mit denen das Unternehmen den Ladengeschäften dabei hilft, ihr Angebot online besser zu verkaufen: Bazaarvoice, Loadbee und Commerce Connector. Laut Riebel gebe es mittlerweile sogar frühere reine Onlinehändler, die nun ein Ladengeschäft eröffnet haben. Daneben sind diverse Händler am Markt, die seit Langem zweigleisig verkaufen, also im Laden und online. Reinen Onlinehändlern hatte Deuter 2015 einen Riegel vorgeschoben: Es muss sie nicht beliefern und bekam damit nach verschiedenen verlorenen Instanzen sogar vor dem Oberlandesgericht Frankfurt recht.
Mit Bazaarvoice können Kunden von Onlineshops Produkte bewerten und empfehlen. Loadbee ist ein cloudbasierter Service zur Verteilung von kaufentscheidenden Produktinformationen, und Commerce
Connector vernetzt Markenwebsites von Herstellern mit Onlineshops von Händlern, damit Endverbraucher Markenprodukte einfach und schnell online bestellen können. Andererseits können sich Kunden so auch detailliert für ihren Einkauf im Laden informieren oder eventuell auch überprüfen, ob das gewünschte Produkt verfügbar ist. Deuter will die Händler bei diesen drei Angeboten betreuen.
Als ein wichtiges Qualitätsmerkmal legt die Unternehmensführung großen Wert auf die Nachhaltigkeit, damit Ressourcen geschont werden und Produkte langlebig sind. Aus diesem Grund gehört Deuter verschiedenen Organisationen an: Seit 2006 als Gründungsmitglied der European Outdoor Conservation Association (EOCA), deren 126 Mitglieder der Outdoorindustrie als wohltätige Organisation Naturschutzprojekte direkt finanzieren, um etwas an die Natur zurückzugeben. Bluesign gehört Deuter seit 2008 an. Das ist der weltweit strengste Standard für Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Verbraucherschutz. Anders als bei vielen Öko-Labels wird nicht das Endprodukt auf Schadstoffe oder Rückstände bedenklicher Chemikalien geprüft, sondern alle einzelnen Komponenten eines Produktes werden betrachtet.
Reparieren statt in den Müll werfen
Der Fair Wear Foundation (FWF) gehört Deuter seit 2011 an, das ist eine unabhängige Organisation, die mit Unternehmen und Fabriken zusammenarbeitet, um die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie, vor allem in Niedriglohnländern, zu verbessern. Im April 2015 ist Deuter mit dem Best Practice Award ausgezeichnet worden. Neu erschienen ist jetzt ein von der FWF produzierter Kurzfilm zu dieser Auszeichnung. Auf Youtube ist das Leben einer Näherin in Vietnam zu sehen.
Seit 2015 ist Deuter außerdem Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien. Das Textilbündnis ist eine Initiative der deutschen Bundesregierung und hat sich soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette zum Ziel gesetzt.
Ganz wichtig ist der Geschäftsführung aber seit Langem der Reparaturservice – egal wie alt der Rucksack ist. „Jeder reparierte Rucksack landet nicht sofort im Müll“, macht Riebel den Standpunkt klar.
Für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer
Wie andere Unternehmen auch freut sich Deuter, dass es jetzt wieder einen Winter gab, und stellte auf der ISPO Neuigkeiten für 2017/18 vor: die Klassiker für Skitouren und Schneeschuhwanderungen, Rise und die leichte Variante Rise lite. Sie wurden runderneuert, in reduziertem Design und zwei Farbvarianten pro Modell sowie in der SL-Version, angepasst an die weibliche Anatomie. Im Internet unter https://youtu.be/BY5cSejt0Ek2015