Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine Rose mit Schokoladenduft
Liebe Zum Valentinstag blüht das Geschäft mit den Blumen. Doch für die Floristen stecke jede Menge Arbeit dahinter, erzählt Tijana Wagner aus Meitingen
Meitingen Die Fassade ist komplett in Rosa und Rot gehüllt, überall sind Herzen und Rosen: Fahren Besucher auf den Parkplatz des ViaClaudia-Einkaufszentrums in Meitingen, fällt zurzeit schon von Weitem ein Geschäft auf: der Blumenund Geschenkeladen La Fiori. Floristin und Geschäftsinhaberin Tijana Wagner hat ihr Geschäft anlässlich des Valentinstags so üppig dekoriert.
Für Floristen ist der 14. Februar einer der wichtigsten Tage des Jahres, denn Blumen sind zum Valentinstag ein beliebtes Geschenk. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wollen 61 Prozent heute Blumen verschenken. Auf den Plätzen zwei und drei folgen ein schönes Abendessen und Schokolade. Ebenfalls beliebt: ein romantischer Ausflug, Schmuck und Selbstgebasteltes.
Schon einen Tag vor dem Tag der Liebenden öffnet sich in Meitingen die Tür des La Fiori etwa alle fünf Minuten. Die Kunden kaufen Blumen oder holen Bestellungen ab. Auch das Telefon klingelt immer wieder: Menschen wollen ihr Geschenk für heute schon einmal vorbestellen.
Den größten Umsatz macht Tijana Wagner aber immer erst am 14. selbst: „Vor allem am späten Nachmittag und frühen Abend kommen die Leute, um Blumen für ihre Liebsten zu kaufen“, erzählt sie. Am beliebtesten sind dabei nach wie vor Rosen. Für einen Strauß aus weißen und roten Rosen entscheidet sich auch Richard Riemer. Er kauft für seine Frau Blumen: „Wir feiern den Valentinstag nicht groß, aber über so eine Kleinigkeit freut sie sich.“Damit liegt er ganz im Trend: Nach Angaben des Fachverbands Deutscher Floristen war im vergangenen Jahr mit 39 Prozent der Rosenstrauß die beliebteste Blume zum heutigen Tag.
Doch die Meitinger Floristin hat noch mehr im Angebot: Topfdeko, bepflanzte Körbchen und Frischgestecke stehen eng nebeneinander in dem kleinen Laden. Besonders beliebt sind auch kleine Rosen, die mit Dekosteinen, Bänder und Glitzer in einem Glas arrangiert sind. Wagner erklärt: „Die Rosen werden schockgefrostet und sind so mehrere Jahre haltbar, ohne gegossen zu werden.“
Für eine Rose im Glas entscheiden sich Anna-Maria Berninghaus und ihr Enkel. Die beiden kaufen die Rose für die Mutter des Buben und ein bepflanztes Körbchen. „Mein Mann ist leider schon verstorben, deshalb können wir keinen Valentinstag mehr zusammen feiern“, sagt Berninghaus. Dafür kaufe sie ihm ein schönes Gesteck für sein Grab.
Alles, was im Laden steht, hat Tijana Wagner selbst gemacht. „Die Blumen kommen eingepackt bei mir an. Ich putze sie, schneide sie an und entferne die Dornen an den Rosen.“ Und das braucht Zeit: Bereits eine Woche vor dem Valentinstag fängt sie an, die Blumen und Gestecke vorzubereiten. „Die Leute wissen gar nicht, wie viel Vorarbeit, Zeit und Liebe benötigt wird, um das alles hier fertigzustellen“, erklärt Wagner.
Mit Perfektion und Liebe zum Detail klebt sie jede einzelne Feder und jeden Strassstein einzeln an. „Alles, was ich in meinem Laden anbiete, ist Handarbeit und qualitativ hochwertig. Dafür zahlen die Kunden dann auch gerne mehr.“Alle Blumen, die übrig geblieben sind und nicht mehr verkauft werden können, verschenkt die Floristin zum Beispiel in Altenheimen. So könne sie auch anderen Menschen noch eine Freude machen.
Etwas ganz Besonderes im Laden sind die Rosen, die nach Schokolade duften. Wer jetzt aber denkt, er könne sich auf diese Weise zum Valentinstag die obligatorische Pralinenschachtel sparen, der wird enttäuscht werden: Die Rosen sind leider nicht essbar.