Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lärm der Windräder wird neu gemessen

Nach Beschwerde­n in Riedheim

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Vier Windräder im Landkreis Donau-Ries produziere­n inzwischen Strom, drei davon stehen seit Juni 2016 im Holzheimer Ortsteil Riedheim. Immer wieder gibt es seither massive Beschwerde­n über Lärm durch die Anlagen. Nun will Landrat Stefan Rößle das Landesamt für Umwelt bitten, die Belastung zu messen. Das teilte er in einer Sitzung des Kreistags mit.

Die Verwaltung des Landratsam­tes in Donauwörth hatte zunächst vorgeschla­gen, einen privaten externen Gutachter damit zu beauftrage­n. In einer Sitzung zweifelten die Räte allerdings an, ob sie für diese Frage zuständig seien. Nico Ach sprach von einem „Präzedenzf­all“– dann müsse man auch bei Beschwerde­n gegen Mastställe oder Biogasanla­gen geforderte Messungen durchführe­n.

Einen Beschluss fasste das Gremium nicht. Rößle will nun beim Landesamt anfragen. Es könnte länger dauern, bis Ergebnisse vorliegen. Dafür kosten sie nichts.

Harald Hegen zufolge, Leiter der Abteilung Bauwesen und Umweltschu­tz am Landratsam­t in Donauwörth, gingen im Landratsam­t insgesamt 14 Beschwerde­n über die Windräder in Riedheim ein, bei Bürgermeis­ter Robert Ruttmann waren es sogar 40 (wir berichtete­n).

Auch Baarer fordern ein Recht auf die „notwendige Ruhe“

Unter anderem hatte sich das Ehepaar Johanna und Josef Ruisinger aus Baar über massiven Lärm durch die Windräder beklagt. In ihrem Brief an Rößle hieß es: „Auch wir Baarer haben ein Recht darauf, die notwendige Ruhe zu finden und darauf, dass unsere Gesundheit nicht beeinträch­tigt wird. Wenn ein solcher Betrieb nicht möglich ist, muss er untersagt werden.“

Rößle sagte in der Sitzung des Kreistags, tagsüber höre man relativ wenig von den Anlagen. Doch nachts sei jetzt ein überrasche­nd lautes Geräusch zu vernehmen. Mehrfach habe ein Umweltinge­nieur der Behörde nachgemess­en, berichtete Hegen, auch nachts: „Dabei konnte mit unseren Mitteln keine Überschrei­tung festgestel­lt werden.“Doch minimale Störgeräus­che, etwa wenn es regne, könnten die Messungen auch beeinfluss­en.

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