Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zweimal im Finale
Eine kleine Eishockey Geschichte Nürnbergs
Wie die Augsburger Panther sind die Ice Tigers aus der Frankenmetropole Nürnberg Gründungsmitglied der DEL. Im ersten Spieljahr der 1994 neu eingeführten Profiliga hörte die Mannschaft allerdings noch auf den Namen EHC 80 Nürnberg. 1995 wurde dann die Profiabteilung aus dem Stammverein ausgegliedert. Der EHC wurde 1980 als Nachfolgeverein der SG Nürnberg gegründet. Dieser Verein wiederum war 1959 aus der Taufe gehoben worden und spielte bis zum finanziellen Kollaps in der damals zweitklassigen Oberliga beziehungsweise in der 2. Bundesliga. Der EHC 80 musste in der sechstklassigen Landesliga neu beginnen, schaffte aber gleich im ersten Jahr seines Bestehens den Aufstieg in die Bayerische Eishockey-Liga. Bis 1983 war der Durchmarsch in die drittklassige Oberliga gelungen, der Aufstieg in die 2. Bundesliga konnte 1987 gefeiert werden. Dort etablierten sich die Franken schnell und waren Anfang der 1990er-Jahre eines der dominierenden Teams, verpassten aber wie der AEV mehrmals den Aufstieg in die Bundesliga. Die letzte Saison vor Gründung der DEL beendete der EHC 80 auf dem dritten Platz, Meister der 2. Bundesliga wurden die Augsburger. Gespielt wurde im legendären Linde-Stadion. Die Eissporthalle war anlässlich der Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen errichtet worden. Erst in den 1970er-Jahren hatte das Stadion ein Dach erhalten, nach Umbaumaßnahmen Ende der 1980er-Jahre fanden 4200 Menschen hier Platz, davon allerdings lediglich 800 auf einem Sitzplatz. Bei den Gegnern war die Sportstätte berühmt-berüchtigt. Zum einen mussten sich die Gästeteams in zwei engen, getrennten Kabinen umziehen. Zum anderen herrschte bei den Spielen eine frenetische Stimmung in dem kleinen Stadion.
Niederlage im Finale
Noch bis 2001 trugen die Ice Tigers hier ihre Spiele aus und feierten hier 1999 den bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Als Tabellenerster zogen die Ice Tigers in die Play-offs ein und besiegten im Viertelfinale die achtplatzierten Augsburger Panther mit 3:2. Im Halbfinale schlug Nürnberg die Frankfurt Lions klar mit 3:0. Im Finale unterlag die Mannschaft dann den Adler Mannheim mit 2:3. Als die Nürnberger zum zweiten Mal Vizemeister wurden, da spielten sie schon in der neuen Multifunktionsarena in der Nähe des Nürnberger Fußballstadions. Dorthin waren die Kufencracks 2001 gezogen. Nach der Punktrunde 2006/07 waren die Franken als Dritter in die Play-offs eingezogen und setzten sich gegen die Hannover Scorpions und die DEG Metro Stars durch. Im Finale behielten dann die Adler aus Mannheim die Oberhand. Auch die kürzlich beendete Spielzeit beendeten die Ice Tigers als Dritter. Die Panther wollen verhindern, dass die Nürnberger ein drittes Mal ins Finale einziehen.