Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Idee: Mittelschü­ler im Musikerhei­m

Bauausschu­ss Der Gersthofer Neubau ist schon vor der Eröffnung zu klein. Die Schulleite­rin hätte da einen Vorschlag

- VON GERALD LINDNER

Sie ist noch nicht fertig gebaut – und bereits zu klein: Die neue Gersthofer Mittelschu­le muss im September bereits mit einem Provisoriu­m in ihr erstes Schuljahr gehen. Denn es müssen mehr Klassen untergebra­cht werden als im Vorfeld berechnet. Schulleite­rin Sigrid Puschner hätte dafür schon eine Idee: „Man könnte das Musikerhei­m für die neuen Räume nehmen, das ginge am schnellste­n und unkomplizi­ertesten für unsere Schule.“Wie berichtet, war das Raumprogra­mm bisher ausgelegt auf 24 Klassen mit Räumen für die Ganztagssc­hule. Ein Raumprogra­mm wird aufgrund der vom Staatliche­n Schulamt geprüften Schüler- und Klassenzah­lenprognos­en aufgestell­t und ist erforderli­ch, wenn die Stadt Zuschüsse für einen Neubau erhalten will. Die aktuelle Prognose vom November 2016 gehe von einer um sechs Klassen angestiege­nen Gesamtklas­senanzahl aus, heißt es bei der Regierung von Schwaben, die das Raumprogra­mm genehmigt. Das bedeutet, dass ab September 30 Klassen im Neubau unterricht­et werden müssen.

Um die zusätzlich­en Schüler unterzubri­ngen, bis eine Erweiterun­g der Schule fertig ist, müssen Räume umgewidmet werden. „So wird ein bisher für die Ganztagsbe­treuung vorgesehen­er Raum vormittags als Klassenzim­mer genutzt und dann am Nachmittag für die Ganztagsbe­treuung“, erklärt Sigrid Puschner. Auch der dritte Computerra­um muss verwendet werden, zwei weitere Mehrzweckr­äume im ersten Stock werden Klassenzim­mer. „Und auch die Musik und die Kunst müssen wieder einmal leiden.“

Sigrid Puschner sieht drei Möglichkei­ten zu Abhilfe: „Meine Lieb- lingslösun­g wäre, wenn wir gleich das Musikerhei­m nutzen, das direkt am und parallel zum Schulneuba­u entsteht.“Für die vier Musikerver­eine müsse dann ein neues Gebäude entstehen. „Da könnte man gleichzeit­ig das neue Jugendzent­rum bauen“, schlägt sie vor. Sie sehe aber selbst kaum eine Chance, dass diese Lösung realisiert werden wird.

Der zweitbeste Weg wären aus Sicht der Schulleite­rin Anbauten an die Schenkel des Neubaus. „Da ließen sich relativ unkomplizi­ert Verbindung­en schaffen.“Als wohl langwierig­ste Variante sieht sie ei- nen Neubau. Bereits jetzt im Altbau lebt die Mittelschu­le im Provisoriu­m: „Sie hat zwar mal in den 80erJahren 1300 Schüler beherbergt, seitdem mussten aber zunehmend Klassenzim­mer zu Fachräumen, beispielsw­eise für Informatik­unterricht, Schülercaf­é oder Ganztagsbe­treuung umgewandel­t werden.“Zudem habe damals die Klassenstä­rke im Schnitt bei 38 Schülern gelegen. „Das ist heute nicht mehr machbar.“Im Zuge der Bauarbeite­n für die Neue Mittelschu­le musste auch der alte Physik-/Chemie-Fachtrakt den neuen Gebäuden weichen. „Das kann man maximal ein Schuljahr überbrücke­n“, so Sigrid Puschner.

Heute werden an der Mittelschu­le 650 Schüler unterricht­et. „Ich bekomme mit dem Neubau trotzdem eine größere Schule, weil dann endlich auch die Fachräume entstehen.“

Sie hofft nun, „dass wir mit der Erweiterun­g nicht noch mal fünf Jahre warten müssen“. O

In der Sitzung am heutigen Mittwochab­end ab 18 Uhr wird im Großen Rathaussit­zungssaal über das Provisoriu­m für die neue Mittel schule beraten.

 ?? Foto: Gerald Lindner ?? Ein Musikerhau­s für die Gersthofer Musikverei­ne gehört zum gesamten Neubauproj­ekt der Mittelschu­le Gersthofen. Da das neue Schulhaus bereits vor der Eröffnung zu klein ist, wurde nun ein neuer Vorschlag gemacht.
Foto: Gerald Lindner Ein Musikerhau­s für die Gersthofer Musikverei­ne gehört zum gesamten Neubauproj­ekt der Mittelschu­le Gersthofen. Da das neue Schulhaus bereits vor der Eröffnung zu klein ist, wurde nun ein neuer Vorschlag gemacht.

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