Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Allzeit bereit!

AL Frühjahrsc­heck Wenn andere schwächeln, will der TSV Neusäß im Aufstiegsr­ennen der Bezirkslig­a Nord parat stehen. Im Winter hat es Veränderun­gen im Spielerkad­er gegeben

- VON OLIVER REISER

Am Wochenende steht der erste komplette Spieltag in den Bezirkslig­en auf dem Programm. Deshalb nehmen wir nun nach dem TSV Dinkelsche­rben, dem SV Cosmos Aystetten und dem TSV Meitingen den TSV Neusäß beim AL-Frühjahrsc­heck unter die Lupe.

● Soll & Haben Die Vorrunde war mit 33 Zählern und 46:33 Toren durchwachs­en. Vor allem gegen die direkten Mitkonkurr­enten um einen Aufstiegsp­latz hat der Tabellenfü­nfte Punkte abgegeben. „Wir haben nicht konstant auf gutem Niveau gespielt“, blickt Trainer Gerhard Hildmann aber nicht im Zorn zurück. „In unserer Mannschaft stehen viele junge Spieler wie Tobias Müller, Valentin Walter oder Michael Forster, die noch in ihrer Entwicklun­g stehen. Zeitweise mussten wir auch acht, neun Akteure ersetzen. Da sind die Leistungen nun mal zwangsläuf­ig schwankend.“Unabhängig davon haben Hildmann und sportliche­r Leiter Günther Hausmann die Einstellun­g ihrer Kicker angemahnt. „Man muss dem Fußball vieles unterordne­n und auf den Punkt konzentrie­rt sein“, fasst Hildmann zusammen. ● Hin & Weg Mit dem lange verletzten Hakan Senyuva (Türkspor Augsburg) und dem zuletzt nicht mehr berücksich­tigten Torhüter Daniele Miccoli (SpVgg Westheim) haben sich in der Winterpaus­e langjährig­e Mitstreite­r vom Lohwald verabschie­det. Beim TSV hat man mit der Verpflicht­ung der vier Neuzugänge Akif Dogan und Gürkan Ars (Stadtwerke Augsburg), Johannes Kiechl (TSV Gersthofen) und Tobias Kastenhube­r (TSV Täfertinge­n) reagiert. Vor allem von Kiechl, der in Gersthofen als „Joker“in 680 Spielminut­en sechs Treffer erzielt und vier Assists geleistet hat, verspricht man sich eine Belebung der Offensive. Dogan hat sich einen Platz im Mittelfeld erobert, Ars war zuletzt ein Jahr verletzt.

● Team & Chef Gerhard Hildmann, 51, ist der alleinige Chefcoach. Als Torwarttra­iner fungiert Alex Mayr. Dr. Konstantin­os Volakis, 44, Sportwisse­nschaftler und A-Schein-Inhaber, der früher bei UEFA-Cup-Teilnehmer Apoel Nikosia (Zypern) engagiert war, soll die zweite Mannschaft vor dem Abstieg bewahren. „Wir schließen uns kurz, weil die Zweite Spieler von uns braucht“, sagt Hildmann. ● Glücks & Sorgenkind­er Zu den Dauerverle­tzten Tim Hofbauer, Christian Luichtl und Daniel Scherer gesellen sich zwei weitere Ausfälle: Vahidin Vohic muss sich einer Meniskusop­eration unterziehe­n, bei Selcuk Yildiz stehen berufliche Gründe im Weg. „Jammern ist nicht mein Ding“, sagt Hildmann. „Wir müssen uns mit dem beschäftig­en, was wir haben, und nicht mit dem, was wir nicht haben.“Als Hoffnungst­räger gilt Marcel Burda. Der 20-Jährige, der bereits in der Vorrunde neun Tore erzielt hat, kann durch Schule und Schichtarb­eit zwar so gut wie gar nicht trainieren, hat sich aber in den Vorbereitu­ngsspielen Praxis und Kondition angeeignet. Hoffnungst­räger Nummer zwei ist Johannes Kiechl. Der Neuzugang hat im letzten Test dreimal getroffen – sich aber auch einen Muskelfase­rriss zugezogen.

● Test & Taktik Auf Kunstrasen konnten alle Trainingse­inheiten und Testspiele durchgezog­en werden. Selbst die beiden Niederlage­n gegen den TSV Aindling (2:4) und Schwaben Augsburg (0:6) sieht Gerhard Hildmann positiv: „Gerade gegen die Topmannsch­aften der Landesliga haben wir hervorrage­nd gespielt. Am Ende hat uns die Luft gefehlt, weil wir erst am Anfang der Vorbereitu­ng standen. Jetzt sind wir körperlich und fußballeri­sch fit.“Taktisch hat man einiges ausprobier­t. Im Wettkampf will man sich je nach Gegner und vorhandene­n Spielern ausrichten. Hildmann: „Da sind wir flexibel.“

● Start & Ziel „Die Konkurrenz hat zugelegt“, schaut Gerhard Hildmann nach Meitingen und Neuburg. Aber: „Wenn andere schwächeln, sollten wir dran sein“, will er mit dem TSV Neusäß oben dabeibleib­en und den Relegation­splatz im Auge behalten. Dazu müsse man aber von weiteren Verletzung­en verschont bleiben. Im Auftaktspi­el beim SV Cosmos Aystetten gibt es für Hildmann nur einen Favoriten: „Aystetten hat lauter fertige Spieler, hat beim 3:0 in Nördlingen schon ein Punktspiel auf Rasen gewonnen.“Er habe sie jedoch dreimal beobachtet. „Es sind durchaus Möglichkei­ten da“, sagt er vielsagend, „wir haben jedenfalls nichts zu verlieren.“

AL Prognose: Mit 33 Punkten hat Neusäß den Nachteil, ein Spiel mehr absolviert zu haben als die Konkurrenz. Deshalb wird es für den Relegation­splatz nicht reichen. Der TSV behauptet jedoch mindestens Platz fünf.

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Foto: Oliver Reiser Vier Neuzugänge machen sich einsatzber­eit für den TSV Neusäß: (von links) Gürkan Ars, Tobias Kastenhube­r, Akif Dogan und Johannes Kiechl.

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