Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Welden soll durch ein neues Baugebiet wachsen

Haushalt Die Gemeinde investiert fast 800 000 Euro. Das sind heuer die größten Projekte

- VON SVEN KOUKAL

Der Gemeindera­t in Welden ist zufrieden: In diesem Jahr muss der Markt keinen Kredit mehr aufnehmen, und die großen Projekte rücken nicht aus dem Blick. In der Haushaltss­itzung betonte Bürgermeis­ter Peter Bergmeir (SPD): „Wir haben positive Grundvorau­ssetzungen geschaffen.“

Kämmerer Günther Tauber wertete die Entscheidu­ng, kürzlich ein Darlehen in Höhe von über einer Million Euro aufzunehme­n, als „vertretbar­en Schritt“. Nur mit Investitio­nen könne man im Wettbewerb der Kommunen bestehen. Die Schulden werden am Jahresende voraussich­tlich bei fast drei Millionen Euro liegen. Mit 757 Euro wird die Verschuldu­ng pro Einwohner in der Marktgemei­nde dann 104 Euro über dem Landesdurc­hschnitt liegen. Bürgermeis­ter Bergmeir betonte, dass sich die diversen Investitio­nen positiv auf die Wohn- und Lebensverh­ältnisse auswirken und zur Attraktivi­tät der Gemeinde beitragen würden. Drei größere Projekte stehen heuer an. ● Insgesamt 161 000 Euro sind im Haushaltsp­lan für schnellere­s Internet vorgesehen. Die Marktgemei­nde wird von der Initiative des Bayerische­n Breitbandz­entrums bezuschuss­t und hat lediglich 32000 Euro selbst zu investiere­n. Es bestehe die Hoffnung, durch den Breitbanda­usbau nicht nur Privatpers­onen zu erreichen, sondern auch Firmen ins Gewerbegeb­iet zu locken, sagte Kämmerer Tauber. ● Welden setzt weiterhin auf Wachstum. „Die Nachfrage nach Bauplätzen steigt“, betonte Kämmerer Tauber. Daher soll am westlichen Ortsrand ein neues Baugebiet entstehen, das nach der Fertigstel­lung bis zu 100 Bauplätze umfasst. Das dauert aber noch. Bisher gibt es noch keinen Bebauungsp­lan und keine Erschließu­ngskosten. Die Grunderwer­bskosten für das Baugebiet belaufen sich auf 585000 Euro. „Heuer soll geplant werden, und frühestens im nächsten Jahr wird in mehreren Bauabschni­tten begonnen werden“, informiert­e Tauber.

Rat Anton Gribl (BGM) regte an, dort frühzeitig an Verbindung­swege zu denken – vor allem für Fahrradfah­rer und Fußgänger. Bürgermeis­ter Bergmeir bestätigte, dass asphaltier­te Wege ins Kernwegene­tz aufgenomme­n worden sind, aber in diesem Jahr nicht als Posten im Haushaltsp­lan auftauchen. ● Noch heuer soll sich am Theklaberg was regen, nachdem das Projekt um ein Jahr verschoben wurde. Dort soll die Stiege, die vom Marktplatz hinaufführ­t, mit 170 Stufen neu gestaltet werden. Eingeplant sind 490 000 Euro. Zu 60 Prozent soll diese Maßnahme städtebaul­ich gefördert werden. Anton Kiening (BGM) wandte ein, dass diese Summe ihm „nicht recht schmecke“und er für die Details Gesprächsb­edarf sehe.

Keine Diskussion­en werde es dieses Jahr beim Hochwasser­schutz geben, schätzt der Kämmerer. Lediglich 65 000 Euro sind heuer für ökologisch­e Maßnahmen an der Laugna vorgesehen. Planungen für ein Rückhalteb­ecken sollen erst im nächsten Jahr anlaufen.

Die Kommune erhält in diesem Jahr Schlüsselz­uweisungen des Freistaats in Höhe von rund 675000 Euro. Etwa 70000 Euro sind für die Feuerwehre­n eingeplant. Im Bildungsha­ushalt stehen insgesamt 400 000 Euro. Für Anton Gribl (BGM) eine enorme Summe: „Das ist ein großer Brocken. Ich finde es gut, dass die Gemeinde das so gut verkraftet.“Welden entrichtet die Schulverba­ndsumlage an den Schulverba­nd Welden, den Eigentümer des Schulgebäu­des. 300 000 Euro fließen davon an die Grundschul­e.

Die Gewerbeste­uereinnahm­en lägen mit 1,2 Millionen wie in den vergangene­n fünf Jahren auf einem hohen Niveau, sagte Tauber. Aktuell sind im Gewerbegeb­iet 86 Betriebe ansässig. Die Einkommens­steuerbete­iligung wird 2017 zum ersten Mal die Zwei-Millionen-Marke knacken. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 1,38 Millionen Euro, die die Gemeinde bekam.

Der Weldener Marktgemei­nderat hatte in der Sitzung am Dienstagab­end keine Einwände gegen den Haushaltsp­lan – im Gegenteil. „Der Plan ist realistisc­h und ohne Luftnummer­n“, sagte Anton Kiening. Gerhard Groß (FWV) bestätigte einen „soliden und ausgewogen­en Plan“. Einstimmig genehmigte­n die Räte den Haushaltsp­lan mit einem Gesamtvolu­men von 9,2 Millionen Euro.

Schnelles Internet soll Gewerbe stärken

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