Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Platz für Kita Erweiterun­g gefunden

Bau Thierhaupt­en sucht nach einer Lösung für die Erweiterun­g des Kindergart­ens. Warum ein neuer Ostflügel entstehen soll

- VON MARGRET STURM

Obwohl die Kita Thierhaupt­en erst 2013 um eine Kinderkrip­pe erweitert wurde, ist sie jetzt schon wieder zu klein. „Es besteht dringender Handlungsb­edarf“, sagt Kita-Leiterin Sieglinde Weidenauer, alle Kindergart­engruppen seien übervoll. Seit letztem Jahr konnten nicht einmal mehr alle Gruppen im Kita-Gebäude am Klostergar­ten untergebra­cht werden. Vielmehr musste eine Gruppe ins Kloster ausgelager­t werden. Das war problemlos möglich, weil dort bereits von 2011 bis 2013 eine Kindergart­engruppe untergebra­cht war. Damals waren die dortigen Räume der Katholisch­en Pfarrkirch­enstiftung St. Peter und Paul, die auch Träger des Kindergart­ens ist, entspreche­nd umgebaut worden. Davon profitiert man noch heute. Auch ein Spielplatz ist vorhanden und ein großer Innenhof. Dennoch sei die Lösung im Kloster vom Landratsam­t nur übergangsw­eise genehmigt, wie Bürgermeis­ter Toni Brugger betont. Ziel der Gemeinde sei es deshalb, schnell eine dauerhafte Lösung zu schaffen. Zumal es auch organisato­risch für den Kindergart­en nicht leicht sei, eine ausgelager­te Gruppe zu betreuen.

Doch wohin soll der geplante Neubau? Zunächst verfiel die Gemeinde auf die Idee, die Kinderkrip­pe, die bisher ein Flachdach hat, mit einem Satteldach auszustatt­en um auf diese Weise mehr Platz zu gewinnen. Dass dies die Platzprobl­eme der Kita nicht lösen würde, zeigte sich allerdings schnell. 300 Quadratmet­er Raum würden unter dem Satteldach entstehen, doch benötigt werden 350 bis 370 Quadratmet­er. Denn mit einem neuen Gruppenrau­m ergibt sich weiterer Bedarf an Räumen, zum Beispiel für Mitarbeite­r, für Gymnastik und Therapie, für Toiletten und Ähnliches. Zudem habe das Landesamt für Denkmalsch­utz schon beim Neubau der Krippe auf einem Flachdach bestanden, damit die Blickachse zu Kirche und Kloster nicht gestört wird, gibt Bürgermeis­ter Brugger zu bedenken. Überdies brauche man auch einen Reserverau­m, der unter einem Satteldach keinen Platz haben würde.

Auf der Suche nach einer Alternativ­lösung scheint die Gemeinde nun fündig geworden zu sein. Man will den Kindergart­en um einen Anbau, einen Ostflügel, erweitern. Im Kellergesc­hoss sollen Funktionsr­äume untergebra­cht werden, im Erd- und Dachgescho­ss wäre Platz für weitere benötigte Gruppen- und Funktionsr­äume. Ein solcher Anbau hätte zwar eine geringere Grundfläch­e als der Dachaufbau auf der Krippe, aber eine größere Gesamtnutz­fläche. Zudem würden keine Blickachse­n beeinträch­tigt.

Bisher steht an dieser Stelle der Spielplatz des Kindergart­ens. Doch Bürgermeis­ter Brugger ist sicher, dass die Freifläche­n für den Kindergart­en auch dann ausreichen, wenn dort ein Gebäude entsteht. Außerdem gebe es an der Südseite des Kita-Grundstück­s noch eine Fläche der Gemeinde, die man als Freifläche nutzen könnte, falls nötig.

Auch Platzreser­ven könnten mit diesem Ostflügel geschaffen werden, freut sich Brugger. „Wir wollen großzügig, aber bedarfsger­echt bauen, um die Zuschüsse des Freistaats nicht zu verlieren.“

Einverstan­den mit dieser Lösung ist auch Pfarrer Werner Ehnle. Die Erweiterun­g der Kita würde auf dem Grundstück der Pfarrkirch­enstiftung erfolgen, wo die Gemeinde ein Erbbaurech­t hat. Auch das Landratsam­t erachte diese Lösung als zielführen­d, wie ein Gespräch mit allen Beteiligte­n ergeben habe, berichtet Brugger. Wenn der Marktgemei­nderat zustimmt, soll der Planungsau­ftrag noch in diesem Halbjahr vergeben werden. Wenn alles optimal läuft, könnte das Gebäude schon im Herbst 2018 stehen.

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Foto: Margret Sturm Wo sich jetzt der Spielplatz befindet (links im Bild), möchte die Marktgemei­nde Thierhaupt­en den Kindergart­en erweitern.

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