Augsburger Allgemeine (Land Nord)
MAN baut Stellen ab
Wirtschaft Was Referentin Weber dazu sagt
Es war für Mitarbeiter in Augsburg eine Hiobsbotschaft, als das Unternehmen MAN Diesel& Turbo im September ankündigte, am Stammsitz insgesamt 140 Stellen abzubauen. Die Gewerkschaft IG Metall wollte dies nicht klaglos hinnehmen. Proteste gegen die Personalreduzierung gab es von Anfang an. Der Stellenabbau wird nun vollzogen, wobei es in den Verhandlungen einen Erfolg gegeben hat: Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen. Insofern begrüßt die Gewerkschaft IG Metall das Verhandlungsergebnis. Bei einer Belegschaftsversammlung am Montag wurden die Beschäftigten informiert. Am Standort waren zuletzt knapp 4000 Mitarbeiter tätig.
Für Augsburgs Wirtschaftsreferentin Eva Weber ist der Einschnitt bei MAN Diesel&Turbo bedauerlich, wobei ein Einfluss von städtischer Seite auf die Firmenführung ohnehin nicht möglich sei. „Dass der Abbau nun aber ohne betriebsbedingte Kündigungen geht, sehe ich unter den bekannten Rahmenbedingungen als besten Weg“, sagte sie auf Anfrage. Insgesamt gehe es der heimischen Wirtschaft gut. Zumindest seien ihr gegenwärtig kaum Firmen bekannt, die über Stellenabbau im größeren Stil nachdenken. Einschnitte könne es andererseits immer geben – so wie zuletzt beim Logistikunternehmen „Also Logistics Services“. Es hatte frühere Weltbild-Mitarbeiter beschäftigt. Für 260 von ihnen kommt nun zum 31. März das endgültige Aus. Also Logistics Services verlagert seinen Betrieb nach Tschechien.
Zurück zu MAN Diesel&Turbo: Die Firma MAN gibt es seit 177 Jahren in Augsburg. Im Jahr 1840 hatte der Unternehmer Ludwig Sander mit der Gründung der „Sander’schen Maschinenfabrik“den Grundstein für die MAN-Geschichte gelegt. Heute gibt am Standort die Firma MAN Diesel & Turbo die Richtung vor. Sie gehört sie zu den größten Arbeitgebern. Ausbildung wird im Konzern großgeschrieben. In Augsburg ist ein Ausbildungszentrum.