Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Meilenstein für Donauwörth
Verkehr In Zukunft wird die Stadt regelmäßige Haltestelle für Fernzüge sein. Was das für den Ausbau des Bahnhofs bedeutet
Für alle Pendler aus und nach Donauwörth ist der Montag ein besonderer Tag gewesen. Da wurde publik: Künftig soll jeder Fernzug zwischen Augsburg und Nürnberg beziehungsweise Würzburg in Donauwörth halten.
Ein Meilenstein für die Große Kreisstadt – das findet nicht nur der verkehrspolitische Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion im Bundestag, Ulrich Lange. Unbestritten ist: Der Nördlinger hat sich maßgeblich für Donauwörth als sogenannten „Systemhalt“eingesetzt. Die jüngste Entscheidung wird sich wohl auch auf die Bahnhofssanierung auswirken.
Viel war zuletzt kritisiert worden, wenn es um das Begriffspaar „Donauwörth“und „Bahn“ging: Die Bahnhofssanierung gehe zu langsam voran, monierten die Kritiker. Und in der Tat – es ist nach wie vor ein nicht gerade erfreuliches Abenteuer, mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen auf die in die Jahre gekommenen Bahnsteige zu gelangen. Fahrstühle und simple Rampen (im Eingangsbereich): Fehlanzeige. Ulrich Lange ist sich indes sicher, dass sich sein Einsatz bezüglich der Intercityund ICE-Züge auch auf den künftigen Standard des Donauwörther Bahnhofs auswirken wird: „Die Bedeutung wird steigen.“
Ein wichtiges Argument sei neben Donauwörth als herausragendem ländlichem Industriestandort mit Airbus als Zugpferd auch die zentrale Lage der Großen Kreisstadt gewesen. Die Stadt bildet eine „Drehscheibe“für den Fern- und Nahverkehr. Mit der erhöhten ICEund IC-Frequenz ergäben sich, so vier zu Kategorie drei, wenn nicht gar zur Stufe zwei mausern, da ist sich der Abgeordnete sicher.
Bestehen heute in Donauwörth in Richtung München zehn Fernverbindungen (IC und ICE; davon sechs mit ICE), so werden es künftig, ab Dezember, zwölf sein (neun mit ICE). In Richtung Nürnberg und Würzburg wird die Zahl von acht (vier mit ICE) auf elf steigen (acht mit ICE). Dank der Neubaustrecke Berlin – München wird man ab Donauwörth außerdem deutlich schneller in Berlin (90 Minuten Zeitersparnis) oder Leipzig (90 Minuten schneller) sein. Die Steigerung der Fernzug-Frequenz werde, wie Lange weiter versichert, dauerhaft bestehen.
Was einen Terminplan zur Bahnhofssanierung Donauwörth angeht, will sich Lange jedoch noch nicht konkret äußern. Man befinde sich mit der Bahn und den entsprechenden politischen Stellen in „letzten Abstimmungen“– noch vor Pfingsten wolle man aber die Planungen vorstellen. Klar ist indessen, dass die Kosten des Umbaus wohl deutlich höher sein werden als ursprünglich veranschlagt. War einst von gut 15 Millionen Euro die Rede, so stieg die Prognose zuletzt auf etwa 25,6 Millionen Euro an.