Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sonntags ist was los im Museum
Museumstag Wir sagen, was wo am Wochenende geboten ist. In Gablingen zeigt zum Beispiel ein Schmied bei einem „Eisenfest“sein Können
Gablingen/Landkreis Augsburg Geschichte hautnah erleben in Gablingen: Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 21. Mai, hat das Archäologische Heimatmuseum seine Dauerausstellung erweitert und lockt mit ein paar Besonderheiten – darunter auch einem leibhaftigen Schmied.
Nach dem großen Erfolg der Sonderausstellung 2016 „Trichtergrubenfelder – Eisenerzgewinnung in der Frühzeit“wurde diese neu gestaltet und wird nun dauerhaft gezeigt. Umgestaltet wurde sie federführend von Prof. Hans Frei, der sich bei seiner Promotion intensiv mit diesem Thema befasst hatte. Frei wird auch am Museumstag Führungen veranstalten.
Seit nahezu 20 Jahren widmet sich das archäologische Museum in Gablingen der Zeit vom Beginn der Sesshaftwerdung der Menschen in der Jungsteinzeit vor 7000 Jahren über die Metallzeiten und die Epoche der Römer bis zum frühen Mittelalter und erläutert dies mit eindrucksvollen Exponaten aus der Region oder der unmittelbaren Umgebung Gablingens.
Die neue Abteilung wird zum Museumstag im Rahmen eines „Eisenfestes“eröffnet. Sie zeigt den Abbau und die Gewinnung von Eisen im frühen Mittelalter im Augsburger Umland.
Tausende Trichtergruben in den Westlichen Wäldern sind der beste Beweis für die Bergwerksanlagen, Erzbrocken und Schlacken belegen die Eisenverhüttung. Neben den Sachzeugnissen, Karten und Fotos ist der Gablinger Schmied Christian Hubauer im Hof der Gablinger Schule bei der praktischen Arbeit mit Hammer und Feuer zu beobachten. Er stellt im Experiment Lanzenspitzen, Messer und Nägel aus Eisen her, die man auch erwerben kann.
Zentrales Objekt des neuen Bereichs ist ein rekonstruierter „Rennofen“, wie er im frühen Mittelalter üblich war. Er wurde von Paul Schuster und Rudolf Weinl nach alter Methode gebaut.
Unter dem Motto „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“findet der Internationale Museumstag in diesem Jahr bereits zum 40. Mal statt. Dieser jährliche Aktionstag, an dem sich über den ganzen Globus verteilt Kultureinrichtungen mit den unterschiedlichsten Aktionen beteiligen, wird vom Internationalen Museumsrat organisiert und von den Stiftungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe finanziell gefördert.
Und so haben im Landkreis Augsburg eine ganze Reihe von Einrichtungen geöffnet – bei freiem Eintritt. In Oberschönenfeld ist beispielsweise eine Museumsrallye für Familien zwischen dem Volkskundemuseum und dem Staudenhaus geboten, im Naturmuseum Königs
brunn können Kinder Tiermasken gestalten, und im Gersthofer Ballon
museum gibt es zwei besondere Führungen. Ab elf Uhr werden Erwachsene in die Geheimnisse der Luftfahrt eingeweiht und ab 14 Uhr Kinder. Für sie geht es sogar ab ins Labor. Und hier zwei weitere Ganzpunkte: ● Maskenmuseum Im Maskenmuseum Diedorf ist die Ausstellung „Heimat und Fremde“zu sehen: Dazu gehören 50 Skizzenbüchlein von Walter Stöhr, 50 Reisebücher, 50 Stühle aus aller Welt und (fast) tausend Schalen, Gefäße und Löffel. Die Ausstellung wird von 11 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr im Haus der Kulturen, Lindenstraße 1, geöffnet sein. Zu sehen ist auch eine Sammlung von steinzeitlichen Gerätschaften, Mörsern und Mahlsteinen und ein Rückblick auf die letzte Ausstellung vom „Schrei der Hände“über die Gestik in der afrikanischen Skulptur. Zusmarshausen In Zusmarshausen finden mehrere Veranstaltungen am Museumstag statt. Treffpunkt für eine Marktführung ist um 14 Uhr in der Dauerausstellung im Museum. Die vielfältige Geschichte des Marktes soll veranschaulicht werden. So blickt man vom ehemaligen fürstbischöflichen Schloss auf den roten Berg, von wo die letzte Schlacht des 30-jährigen Krieges ihren Ausgangspunkt nahm. Außerdem wird Heinz Pomp durch die Gemeindekirche Maria Immaculata führen, über die der ehemalige und langjährige Messner viele interessante Details zu berichten weiß. Von 11 bis 18 Uhr kann auch die Sonderausstellung „Geheimsache Kuno II – Die Wunderwaffe aus dem Waldwerk“besichtigt werden. Im Wald an der A8 zwischen Zusmarshausen und Burgau wurde die Me 262, der erste Düsenjäger, am Ende des II. Weltkrieges endmontiert. Hans-Peter Englbrecht steht für Fragen und Erläuterungen zur Verfügung. (lig) O Übersicht Eine Aufstellung über die Öffnungszeiten aller Musseen im Augs burger Land finden Sie in unserer Sams tagsausgabe im Service Teil. I Weitere Infos gibt es im Internet auch hier www.landkreis augsburg.de/Kultur Frei zeit/Kultur undHeimatpflege.aspx