Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Klassenzimmer am Wasser
Umweltzentrum Anlage im Diedorfer Ortsteil Kreppen soll für Schulen attraktiver werden
Zurück zu den Wurzeln – das ist Motto für die nächsten Arbeiten rund um das Umweltzentrum im Diedorfer Ortsteil Kreppen. Und weil die Anlage einst eine Mühle war, drehen sich die nächsten Umbauarbeiten nun um Wasserläufe und Übergänge über dieselben. Was der Diedorfer Arbeitskreis Umweltzentrum vorhat, das hat er jetzt im Gemeinderat vorgestellt. Ziel solle sein, so die Umweltbeauftragte der Diedorfer Verwaltung, Anna Röder, gerade als Ziel für Schulklassen attraktiver zu werden.
Einige seien bereits gekommen, etwa aus dem Ringeisen-Gymnasium Ursberg. Für Schüler und Lehrer soll nun im nördlichen Bereich der ehemaligen Mühle ein „Wasserklassenzimmer“eingerichtet werden. Das sieht dann aus wie ein Ministrand, befestigt in Holz oder Stein, der einen guten Zugang zum Wasser ermöglicht. Kleine Lebewesen könnten von dort aus bequem beobachtet werden, so Diplom-Ingenieur Stefan Joven aus dem Büro Sweco aus Steppach und München, der die Planung für das Projekt übernommen hat. Eine Furt über den Umlaufgraben der Schmutter ermöglicht die Zufahrt auf die Wiesen für Mähfahrzeuge.
Besonders viel zu beobachten soll es für Kinder und alle Besucher des Umweltzentrums an einem Fischbach geben, der südlich der Mühle eine Durchgängigkeit zur Schmutter schaffen soll. In 20 kleinen, aber miteinander verbundenen Einzelbecken können sich die Fische dort aufhalten.
Bis auf kleine Änderungen gefielen dem Gemeinderat die Vorschläge. Nun sollen die wasserrechtlichen Genehmigungen und Förderanträge gestellt werden, auch beim Regionalentwicklungsverein Real West. Mit Zuschüssen aus der Europäischen Union sowie vom Landkreis könnten dann 50 Prozent der Kosten für die Arbeiten gedeckt sein. Um alle Zuschüsse zu erhalten, müssen die Arbeiten jedoch bis in etwa drei Jahren abgerechnet sein.
Bleibt nur noch ein Problem: Wie kommt man überhaupt auf möglichst umweltfreundliche Weise zum Umweltzentrum? Der Fußweg aus Diedorf durch das Schmuttertal endet an der ehemaligen B10, und die letzten Meter führen über die Straße. „Von Lehrern haben wir schon gehört, dass das eigentlich nicht mit einer Schulklasse zu machen ist“, so Anna Röder. Deshalb soll in Straßennähe ein paralleler Weg zum Umweltzentrum angelegt werden, der eine eigene Brücke über den Schmutter-Umlaufgraben bekommt. Auch dafür rechnet die Gemeinde mit einem Zuschuss in Höhe von etwa 50 Prozent durch den Landkreis.
Kleine Einzelbecken sind miteinander verbunden