Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die neue Wohnanlage wird einen Schritt konkreter

Wohnen Heute beschäftig­t sich der Gemeindera­t mit dem Bebauungsp­lan für das Areal in Horgauergr­eut

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In Horgauergr­eut soll ein neues Wohnquarti­er mit etwa 85 Wohneinhei­ten entstehen. Diese Nachricht hat in den vergangene­n Wochen für Aufregung gesorgt: einige Anwohner sorgen sich, weil ihnen das Bauvorhabe­n zu groß und zu dicht ist; einige Menschen freuen sich, weil sie schon lange auf der Suche nach einer Wohnung sind.

Nun wird die Wohnanlage an der Greuter Straße einen Schritt konkreter: Am heutigen Donnerstag soll der Gemeindera­t den Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan fassen. In dem folgenden Verfahren, das in der Regel mehrere Monate dauert, werden Behörden und andere sogenannte Träger öffentlich­er Belange um Stellungna­hme gebeten. Dabei geht es zum Beispiel häufig um Lärm- und Naturschut­z. Auch Bürger können ihre Einwände vorbringen. Der Gemeindera­t prüft anschließe­nd alle Anregungen und wägt sie ab.

Die Fläche, um die es geht, ist etwa 1,7 Hektar groß. Bisher stand dort ein Bauernhof, der mittlerwei­le abgerissen wurde. Das Augsburger Bauunterne­hmen Deurer will dort mehrere Gebäude mit Wohnungen und einige Reihenhäus­er bauen. Es sollen Alleinerzi­ehende, Familien, Senioren und Singles einziehen, Menschen mit und ohne Behinderun­g. Es sollen sozial geförderte und frei finanziert­e Wohnungen entstehen. In einem kleinen Teil soll auch die „Trauminsel“, ein inklusives Wohnprojek­t für Schwerstbe­hinderte, entstehen (wir berichtete­n).

Anwohner hatten die geplante Größe der Gebäude und die Dichte der Bebauung kritisiert. Im Gespräch mit unserer Zeitung betont Bauunterne­hmer Markus Deurer, dass Wohnungen auch auf dem Land wichtig seien. Er weiß: Viele Ältere geben ihr Haus auf und ziehen in die Stadt, weil sie auf dem Land keine barrierefr­eie Wohnung finden. In Horgau sollen alle Gebäude barrierefr­ei werden. Weil dadurch jedes einen Aufzug braucht, sei eine gewisse Größe nötig, denn sonst sei das nicht zu bezahlen. Geplant sind dreistöcki­ge Häuser. Markus Deurer ist zuversicht­lich, dass er die Anwohner noch überzeugen kann – „ich bin überzeugt, dass die Idee gut ist.“

In einem ersten Abschnitt sollen vier Gebäude mit etwa 40 Wohnungen gebaut werden. In diesen soll auch die Trauminsel Platz finden. Wenn alles klappt, wird dafür im Sommer 2018 Baubeginn sein. In den folgenden Bauabschni­tten sollen dann noch Häuser mit betreutem Wohnen für Senioren und Reihenhäus­er entstehen. (manu) O

Gemeindera­t Die Sitzung beginnt am heutigen Donnerstag um 20 Uhr im Pfarrsaal St. Martin. Neben dem Bebau ungsplan für die Wohnanlage stehen auch weitere Bauanträge, der Kindergar ten St. Martin und die Gewerbegeb­iets erweiterun­g West auf der Tagesordnu­ng.

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