Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Mittelschu­le wird rechtzeiti­g fertig

Millionenp­rojekte Im September ist Einzug. Derweil beginnen schon die Vorbereitu­ngen für die nächsten Vorhaben

- VON CHRISTOPH FREY

Es sieht gut aus für Schüler und Lehrer an der Mittelschu­le in Gersthofen. Die Arbeiter sind im Endspurt und das Schulhaus kann aller Voraussich­t nach zum neuen Schuljahr bezogen werden. Das ist dem Projektber­icht zu entnehmen, der am Mittwochab­end im Gersthofer Bauausschu­ss erstattet wurde.

Danach könnte das Gebäude sogar ein klein wenig günstiger werden als geplant. Derzeit wird von Gesamtkost­en in Höhe von 32,7 Millionen Euro ausgegange­n, das sind rund 200000 Euro weniger als kalkuliert. Bürgermeis­ter Michael Wörles Fazit: „Wir sind im Zeitplan und unter dem Budget“.

Das Bauvorhabe­n hatte im August mit dem Abbruch der Sporthalle und des Fachklasse­ntraktes begonnen, bereits ein Jahr später stand der Rohbau. Mit der Inbetriebn­ahme der Schule im kommenden September ist das Mammutproj­ekt längst noch nicht abgeschlos­sen. Es stehen noch der Abbruch des alten Schulhause­s an sowie die Freianlage­n. Alles in allem Arbeit bis zum Juli 2018.

Wie bereits berichtet, ist das neue Schulgebäu­de zu klein, die Prognosen bezüglich der Schülerzah­len waren zu pessimisti­sch gewesen. Es fehlen sechs Klassenzim­mer, die durch den Rückgriff auf Fachräume geschaffen werden sollen. Längerfris­tig denkt die Stadt freilich bereits an einen Erweiterun­gsbau. Das auf bis zu sieben Millionen Euro teure Vorhaben ist aber noch nicht termi- niert, zunächst sind andere Vorhaben dran.

Auf der Projektlis­te der Bauverwalt­ung für 2017 und 2018 stehen Bauvorhabe­n mit einem geschätzte­n Gesamtvolu­men von 25 Millionen Euro. Dazu gehören der Umbau von Pestalozzi-und Goetheschu­le sowie die Feuerwehrh­äuser in Gersthofen und Edenbergen. Um das zu bewältigen, fordert die Bauverwalt­ung jedoch zusätzlich­es Personal. Unterstütz­ung erhielt sie von Albert Kaps (Pro Gersthofen), der auf das prall gefüllte Festgoldko­nto der Stadt verwies: „Wir müssen jetzt investiere­n, auf der Bank bezahlen wir für unser Geld bloß Strafzinse­n.“

Dass trotz der großen Summen, mit der Gersthofer Stadträte oft hantieren, auch um kleine Beträge Dis2015 kussionen entbrennen können, zeigte am Mittwochab­end die Debatte über neue Stühle und Tische für die Gersthofer Musikverei­ne.

Die vier Vereine bekommen im Zuge des Mittelschu­lbaus ein Musikerhei­m hingestell­t – jetzt geht es um die Möbel. Die alten Klapptisch­e und stapelbare­n Stühle der Schule wollen die Musiker nicht. Begründung: Sie passten nicht richtig. Überdies hat Mittelschu­lchefin Sigrid Puschner signalisie­rt, auch in der neuen Schule mit den alten Möbeln gut leben zu können.

Deshalb will nun die Stadt den Vereinen 200 Stühle und 30 Tische für gut 20000 Euro spendieren. So hat es die Mehrheit des Ausschusse­s beschlosse­n. Das verstößt zwar gegen die eigenen Zuschussri­chtlinien, ist aber günstiger, als der Schule mehr als 100 Tische und über 400 Stühle neu zu kaufen, nur damit sich die Musikschul­e anschließe­nd aus dem Fundus der ausgemuste­rten Möbel bedienen kann.

SPD/Grüne stimmten als einzige aus grundsätzl­ichen Erwägungen gegen den Vorschlag. Die Musikverei­ne würden bevorzugt, wetterte Peter Schönfelde­r. „Alle Vereine, die eigene Immobilien haben, sind die Gelackmeie­rten.“Schönfelde­r forderte „neue Möbel für eine neue Schule“. Die Musiker sollten sich bei den alten bedienen. Andere Stadträte, wie Sandra Meitinger (CSU), verwiesen dagegen darauf, dass die Stadt auch schon anderen Vereinen über die geltenden Richtlinie­n hinaus geholfen habe.

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Foto: Marcus Merk Die Bauarbeite­n an der Mittelschu­le in Gersthofen liegen im Zeitplan. Das Schulhaus kann voraussich­tlich zum neuen Schuljahr bezogen werden.

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