Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Mittelschule wird rechtzeitig fertig
Millionenprojekte Im September ist Einzug. Derweil beginnen schon die Vorbereitungen für die nächsten Vorhaben
Es sieht gut aus für Schüler und Lehrer an der Mittelschule in Gersthofen. Die Arbeiter sind im Endspurt und das Schulhaus kann aller Voraussicht nach zum neuen Schuljahr bezogen werden. Das ist dem Projektbericht zu entnehmen, der am Mittwochabend im Gersthofer Bauausschuss erstattet wurde.
Danach könnte das Gebäude sogar ein klein wenig günstiger werden als geplant. Derzeit wird von Gesamtkosten in Höhe von 32,7 Millionen Euro ausgegangen, das sind rund 200000 Euro weniger als kalkuliert. Bürgermeister Michael Wörles Fazit: „Wir sind im Zeitplan und unter dem Budget“.
Das Bauvorhaben hatte im August mit dem Abbruch der Sporthalle und des Fachklassentraktes begonnen, bereits ein Jahr später stand der Rohbau. Mit der Inbetriebnahme der Schule im kommenden September ist das Mammutprojekt längst noch nicht abgeschlossen. Es stehen noch der Abbruch des alten Schulhauses an sowie die Freianlagen. Alles in allem Arbeit bis zum Juli 2018.
Wie bereits berichtet, ist das neue Schulgebäude zu klein, die Prognosen bezüglich der Schülerzahlen waren zu pessimistisch gewesen. Es fehlen sechs Klassenzimmer, die durch den Rückgriff auf Fachräume geschaffen werden sollen. Längerfristig denkt die Stadt freilich bereits an einen Erweiterungsbau. Das auf bis zu sieben Millionen Euro teure Vorhaben ist aber noch nicht termi- niert, zunächst sind andere Vorhaben dran.
Auf der Projektliste der Bauverwaltung für 2017 und 2018 stehen Bauvorhaben mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro. Dazu gehören der Umbau von Pestalozzi-und Goetheschule sowie die Feuerwehrhäuser in Gersthofen und Edenbergen. Um das zu bewältigen, fordert die Bauverwaltung jedoch zusätzliches Personal. Unterstützung erhielt sie von Albert Kaps (Pro Gersthofen), der auf das prall gefüllte Festgoldkonto der Stadt verwies: „Wir müssen jetzt investieren, auf der Bank bezahlen wir für unser Geld bloß Strafzinsen.“
Dass trotz der großen Summen, mit der Gersthofer Stadträte oft hantieren, auch um kleine Beträge Dis2015 kussionen entbrennen können, zeigte am Mittwochabend die Debatte über neue Stühle und Tische für die Gersthofer Musikvereine.
Die vier Vereine bekommen im Zuge des Mittelschulbaus ein Musikerheim hingestellt – jetzt geht es um die Möbel. Die alten Klapptische und stapelbaren Stühle der Schule wollen die Musiker nicht. Begründung: Sie passten nicht richtig. Überdies hat Mittelschulchefin Sigrid Puschner signalisiert, auch in der neuen Schule mit den alten Möbeln gut leben zu können.
Deshalb will nun die Stadt den Vereinen 200 Stühle und 30 Tische für gut 20000 Euro spendieren. So hat es die Mehrheit des Ausschusses beschlossen. Das verstößt zwar gegen die eigenen Zuschussrichtlinien, ist aber günstiger, als der Schule mehr als 100 Tische und über 400 Stühle neu zu kaufen, nur damit sich die Musikschule anschließend aus dem Fundus der ausgemusterten Möbel bedienen kann.
SPD/Grüne stimmten als einzige aus grundsätzlichen Erwägungen gegen den Vorschlag. Die Musikvereine würden bevorzugt, wetterte Peter Schönfelder. „Alle Vereine, die eigene Immobilien haben, sind die Gelackmeierten.“Schönfelder forderte „neue Möbel für eine neue Schule“. Die Musiker sollten sich bei den alten bedienen. Andere Stadträte, wie Sandra Meitinger (CSU), verwiesen dagegen darauf, dass die Stadt auch schon anderen Vereinen über die geltenden Richtlinien hinaus geholfen habe.