Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wie bekomme ich, was ich wirklich will?
Will ich Redakteur werden oder Schlosser? Will ich in der Natur arbeiten oder im Büro? Handwerklich oder mit Zahlen? Schon während der Schulzeit informiert sich manch einer über seinen möglichen Berufsweg. Viele Jugendliche verlassen die Schule aber ohne konkreten Berufswunsch. Bevor man sich für eine Ausbildung entscheidet, sollte man sich Zeit nehmen und ausreichend über infrage kommende Berufsfelder informieren. Das heißt, Gespräche zu führen und am besten schon in den Ferien ein Praktikum absolvieren. Ohne diesen Aufwand kann es große Schwierigkeiten vom Start weg geben. Denn wer während der Ausbildung beispielsweise feststellt, dass er keine kranken Tiere sehen kann, hätte es erst gar nicht in der Tierklinik versuchen sollen. Ist die Entscheidung gefallen, beginnt die Bewerbungsphase. Zunächst einmal schriftlich: Schon hier lauern einige Fehlerquellen, die man aber mit ein bisschen Online-Recherche oder Anfragen bei Berufsverbänden geschickt umschiffen kann. So sollte die Bewerbungsmappe nicht zu einem Roman ausarten und stets auf weißem Papier mit Laserdrucker gedruckt sein. Anschreiben und Lebenslauf sollten möglichst individuell und aktuell auf den angepeilten Ausbildungsplatz zugeschnitten sein.
Auf Details achten
Ein Deckblatt muss ebenfalls streng nach den Kriterien des Berufes erstellt werden. Neben der eigenen Kontaktadresse darf auf keinen Fall ein Inhaltsverzeichnis fehlen. Ein Zitat oder ein kluger Sinnspruch kommen ebenfalls meist gut an. Zu guter Letzt darf auch das Foto nicht fehlen. Ob im feinen Zwirn oder eher etwas lockerer hängt vom jeweiligen Beruf ab. Hat die Bewerbung Interesse beim potenziellen Wunscharbeitgeber geweckt, folgt das Gespräch vor Ort. Auch hier sollte man sich entsprechend vorbereiten. Eine oft gestellte Frage ist die nach den eigenen Schwächen. Als Tabu gelten Antworten wie: „Ich bin ein Perfektionist“, oder „Ich habe keine Schwächen.“Bei der Antwort empfiehlt sich beispielsweise eine Schwäche zuzugeben und auch gleich zu erwähnen, wie man sich verbessern möchte. Die Frage nach den Stärken sollte man mit Beispielen unterfüttern – ohne sich dabei zu sehr zu loben. Abschließend kommt vom Personaler gern die Aufforderung: „Haben Sie Fragen zu unserer Firma?“Jetzt bloß nicht mit „Nein“antworten, das zeigt kein Interesse. Denn eine bessere Chance, mehr über das Unternehmen und den vielleicht zukünftigen Arbeitsplatz, den Chef, dessen Anforderungen und die Kollegen zu erfahren, gibt es nicht. mbra/va