Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vorerst keine zentrale Anmeldung für Kindertagesstätten
Bildung Seit Jahren ist eine Datenbank mit allen Trägern im Gespräch. Doch es gibt einige Probleme
Bereits seit 2012 gibt es bei der Augsburger Stadtverwaltung die Überlegung, eine zentrale Datenbank für Augsburg einzurichten, in der sich Eltern um einen Kitaplatz bewerben können. Eine schnelle Lösung ist aber wohl nicht in Sicht, informierte Ulrich Wagenpfeil, Chefplaner der Stadt für Kinderbetreuung, im Jugendhilfeausschuss. Es gibt offenbar mehrere Probleme. hätten einige private Träger kein Interesse, sich in der Datenbank zu registrieren. Das betreffe vor allem Einrichtungen, die ihre Plätze „nach betriebswirtschaftlichen Aspekten“vergeben, so Wagenpfeil.
Hinzu komme, dass viele Kitas eine flexible Betriebserlaubnis haben. Diese können beispielsweise je nach Bedarf die Zahl der Kindergartenplätze in gewissen Maße verringern und stattdessen mehr Hortplätze anbieten. Solche Veränderun- seien Unwägbarkeiten, die geregelt werden müssten, so der Planer.
Hinzu komme, dass es verschiedene Softwarelösungen gebe und beispielsweise die Städte Erlangen und Dresden aktuell Probleme mit ihren Anbietern hätten. „Da haben sich Mitarbeiter des Projektes selbstständig gemacht und jetzt dümpelt das Ganze vor sich hin.“Wünschenswert wäre aus Wagenpfeils Sicht auch, wenn sich die Software mit dem onlinegestützten AbSo rechnungsverfahren des Freistaates verbinden ließe, um weitere Synergien zu schaffen. Auf dem Portal müssen Träger Personaldaten, Arbeitszeiten und Kinderbuchungszeiten eintragen. Entsprechend der Angaben erhalten sie Fördermittel vom Freistaat.
Die Grünen-Stadträtin Verena von Mutius sagte im Ausschuss, dass eine solche Plattform als zentrale Anlaufstelle von Eltern wahrgenommen würde. Das zeigten Gegen spräche mit Freunden in München, wo es eine solche Datenbank bereits gibt. „Das erzeugt auch Druck auf die privaten Träger, dort mitzumachen“, sagte die Stadträtin.
Wagenpfeil empfahl, die Erfahrungen anderer Kommunen noch weiter zu beobachten und dann in Augsburg zunächst mit einem Portal für die städtischen Kindertagesstätten zu starten – „in der Hoffnung, dass sich auch die anderen Träger dafür begeistern“.