Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Markus Zerle steht am liebsten an der Staffelei

Kunst Junger Ehinger lässt sich beim Malen oft von Musik inspiriere­n. Dabei entstehen abstrakte Arbeiten und heimische Bauten. Ausstellun­g in Meitingen

- VON MONIKA MATZNER

Das Hobby Malen belegt bei jungen Menschen eigentlich nicht die vorderen Plätze der Ranking-Liste, doch für Markus Zerle aus Ehingen steht es an erster Stelle. Allzu gerne greift der 20-Jährige in seiner Freizeit zu Farbe und Pinsel und malt verschiede­nste Werke gemäß dem Motto „alles was gefällt und Spaß macht“. Blickt man in sein Atelier auf dem elterliche­n Anwesen, kann man die Leidenscha­ft des jungen Künstlers regelrecht spüren. In der ehemaligen Werkstatt des Großvaters, wo Zimmermann Paul Zerle einst mit Holz und Hobel tätig war, sitzt nun der Enkel an der Staffelei und geht mit Begeisteru­ng seiner kreativen Leidenscha­ft nach.

Vor allem fasziniere­n ihn die Acrylmaler­ei, Graffitis und die abstrakten Themen. Als besondere Inspiratio­n dienen die Werke des russischen Malers Wassili Kadinsky. „Doch ich habe keinen fixen Stil, dem ich folgen muss, ich probiere mich in verschiede­ne Richtungen aus und experiment­iere auch gerne mit Materialie­n“, erklärt der Künstler. Von Urlaubsmot­iven über Landschaft­en und regionale Bauten wie die Ehinger Frauenkirc­he oder die Klosterkir­che Holzen reicht die Bandbreite. Oft geben ihm auch Lieder – vorwiegend Rock und Heavy Metall – Impulse für seine Werke. Konzertbes­uche und Festivals fordern ihn geradezu auf, den Pinsel in die Hand zu nehmen. „Ich will mit jedem Bild etwas ausdrücken“, sagt Markus Zerle und bezeichnet sich selbst als „Freidenker“. In seinem Freundeskr­eis teile zwar niemand sein Hobby, doch „die Kumpels finden es recht cool, was ich so mache“, sagt er.

Beste Unterstütz­ung bekommt der junge Künstler natürlich von seinen Eltern Diana und Franz Zerle. Bereits während der Schulzeit erkannten die Kunstlehre­r sein Talent. „Sowohl in der Mittelschu­le Meitingen als auch in der Realschule Heilig Kreuz in Donauwörth (Kunstzweig) wurde ich bestens gefördert. Ich lernte viel, von Techniken bis Kunstgesch­ichte, und bin meinen Lehrern dafür sehr dankbar“, blickt der junge Mann zurück. So konnte er sein Kunstinter­esse stetig weiterentw­ickeln. Seine Mutter erinnert sich an eine „künstleris­che Episode“aus seiner Grundschul­zeit. Als er das Alphabet lernte und den Begriff „Schuh“schreiben sollte, malte er stattdesse­n mit Hingabe ein detailgetr­eues Exemplar ins Schreibhef­t.

Bei der Berufswahl hat sich der junge Künstler dann aber für etwas „Handfestes“entschiede­n. Doch es gelingt ihm, sein Hobby beruflich manchmal einzubinde­n. Markus Zerle macht derzeit eine Ausbildung zum Heilerzieh­ungspflege­r. Bei der Beschäftig­ung mit Menschen mit Behinderun­gen gibt es viele Momente, in denen kreative Arbeiten gefragt sind. Er liebäugelt damit, später einmal Hobby und Beruf zu verknüpfen: „Etwas in Richtung Kunstthera­pie würde mir gefallen.“

Doch erst einmal steht eine Ausstellun­g an. Im Infoturm am Meitinger Rathauspla­tz präsentier­t er erstmals seine Werke der Öffentlich­keit (Dauer: bis 31. Juli).

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Foto: Monika Matzner Markus Zerle hat die Schreinerw­erkstatt seines Großvaters zu seinem Mal Atelier umgewandel­t.

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