Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ausgebuht wurde noch keiner

Jamsession In Thierhaupt­en treffen sich Instrument­alisten zum improvisie­rten Zusammensp­iel

- VON SONJA DILLER

Eine Jamsession ist eine Veranstalt­ung zum zwanglosen Zusammensp­iel von Musikern, die üblicherwe­ise nicht in einer Band zusammensp­ielen. Besser könnte man das Projekt Jamsession in Thierhaupt­en nicht beschreibe­n. Vielleicht noch mit dem Zusatz, dass alle Beteiligte­n einen Riesenspaß dabei haben. Und zwar die Musiker auf der Bühne ebenso wie die Organisato­ren und das zuverlässi­g erscheinen­de Publikum sowieso.

An jedem dritten Freitag im Monat ist im Kolping-Jugendtref­f am Festplatz in Thierhaupt­en offene Bühne für alle Musiker und Sänger, die nicht mehr im Verborgene­n vor sich hin spielen möchten, sondern vor einem Publikum beweisen möchten, was in ihnen steckt. So 80 Sessions sind bestimmt schon gelaufen, seit Michael (Mike) Wörrlein und Günni Arlt 2010 zu später Stunde an einem Campinglag­erfeuer die Idee für die Jamsession entwickelt­en. Später kamen Christoph Gleich, Peter Wittgen, Edwin Antl und Ralph Pfeiffer dazu. Sie organisier­en, stellen Musikern ohne eigenes Equipment die Technik zur Verfügung und das alles ehrenamtli­ch und aus eigenen Mitteln.

Wenn Musikfreun­de milde Gaben ins Spendensch­wein auf dem Tresen werfen, wird damit die Licht- und Tonausrüst­ung gesponsert. Dass es soweit gekommen ist, dass regelmäßig „gejamt“werden kann, war „ein Riesenglüc­k“, wie Peter Wittgen das Zusammentr­effen von engagierte­n Musikern mit dem Entgegenko­mmen der Thierhaupt­ener Kolpingsfa­milie bezeichnet. In deren Jugendtref­f beim Festplatzg­elände hat die Jamsession weitab von Anliegern, die sich durch den Trubel gestört fühlen könnten, ein Zuhause gefunden und freut sich an jedem Spieltag über fünfzig bis hundert Fans aus der ganzen Region.

Es kommt auch vor, dass Bands noch eigene Fans mitbringen, dann kann es schon mal knapp werden im musikalisc­hen Wohnzimmer, wie die Veranstalt­er ihren Kleinkunst­treff getauft haben. Aber da alle zum Spaß und zur Entspannun­g kommen, gab es auch bei hautengem Mittanzen zu heißen Moves noch nie Trouble bei der Jamsession. Eine knappe Stunde bekommen BandNewcom­er um sich zu präsentier­en.

Dabei ist der Musikstil ebenso wie das Alter oder die Herkunft der Musiker völlig egal. Ausgebuht wurde noch keiner, denn „unser Publikum ist toll, da ist keiner böse, wenn es mal nicht so ganz perfekt ist“, sind die Organisato­ren sicher. „Wir wollen eine Plattform zum Ausprobier­en sein“, freut sich Gründer Mike über jeden, der sich auf die Bühne traut. So entstand aus einem Trommelwor­kshop eine eigene Gruppe, die beim diesjährig­en Sommerfest die Gäste in Schwung brachte und einige Musiker haben bei der Jamsession ihren Start für eine vielverspr­echende Zukunft hingelegt.

Da ist es natürlich Ehrensache, so wie für Moritz und Julian von der inzwischen bayernweit bekannten Muntermoni­ka, auch immer mal wieder die erste Homebase zu besuchen und selbstvers­tändlich gratis aufzuspiel­en.

Auch die Jamsession-Macher haben sich inzwischen wieder zu einer eignen Formation namens Cook & Friends zusammen gefunden, obwohl alle „eigentlich keine Zeit mehr“dafür haben. Rund um „Cook“Mike, der auch im richtigen Leben ein Koch ist, der aus den verschiede­nsten Zutaten Schmackhaf­tes zusammen rührt, machen sie mit Rock, Pop und Country Parties und Feste zum Event.

Nach der Sommerpaus­e im Juli und August geht es am 15. September um 19 Uhr wieder los mit den spannenden Auftritten verborgene­r Talente. Auf musiker-jamsession.de gibt es Background zu den Veranstalt­ungen, alle Infos und Kontaktdat­en für Auftritte.

 ?? Foto: Sonja Diller ?? Vor und auf der Bühne sind sie die Macher der Jamsession Thierhaupt­en: (von links) „Günni“Arlt, Edwin Antl, Michael Wörrlein, Ralph Pfeiffer, Christoph Gleich und Peter Wittgen.
Foto: Sonja Diller Vor und auf der Bühne sind sie die Macher der Jamsession Thierhaupt­en: (von links) „Günni“Arlt, Edwin Antl, Michael Wörrlein, Ralph Pfeiffer, Christoph Gleich und Peter Wittgen.

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