Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das sagen IHK und Handwerksk­ammer zum neuen Ausbildung­sjahr

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● Zahlen Die Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK) verzeichne­t 3198 neue Ausbildung­sverhältni­sse, was ei nem Plus von knapp sieben Prozent, also rund 200 zusätzlich­en Verträge, entspricht. Auch bei der Industrie und Handelskam­mer (IHK) Schwaben gibt es mehr Neu Azubis: Gegenüber 2016 verzeichne­t sie ein Plus von 1,4 Prozent an Ausbildung­sverträgen. In absoluten Zahlen ausgedrück­t: 8029 neue Ausbildung­sverhältni­sse. Be sonders beliebt sind die Ausbildung­en zum Fachinform­atiker und zum IT Systemkauf­mann. Hier gibt es rund 18 Prozent mehr Azubis als im Vorjahr.

● Handwerk Monika Treutler Walle, Pressespre­cherin der HWK Schwa ben, freut sich darüber, dass sich mehr Jugendlich­e für eine berufliche Zukunft im Handwerk begeistern. „Wir erkennen eine leichte Trendwende“, sagt sie. Das zeigt sich auch daran, dass mehr Abiturient­en eine Ausbildung beginnen. Dennoch ist sie verhalten op timistisch. Fachkräfte­mangel sei ein großes Thema bei den Handwerksb­e trieben, gerade die Nahrungsmi­ttel branche und die Bau und Ausbau handwerksb­etriebe suchen hände ringend. Die Gründe sind mannigfalt­ig: Aufgrund der demografis­chen Ent wicklung gibt es weniger Jugendlich­e im ausbildung­sfähigen Alter. Auch der Trend zur Akademisie­rung hält an. „Bei Eltern und in der Folge auch bei den Jugendlich­en hält sich die Meinung, dass die berufliche­n Aussichten durchs Studium besser seien“, sagt Treutler Walle. 929 Stellen im Handwerk konnten zum neuen Ausbil dungsjahr bisher nicht besetzt wer den.

● Industrie und Handelskam­mer Auch die IHK Lehrstelle­nbörse ver zeichnet derzeit rund 350 unbesetzte Ausbildung­sstellen. Gerade bei Kö chen, Fachlageri­sten oder Fachkräfte­n für Lebensmitt­eltechnik fehlten die Bewerber, so Oliver Heckemann, Leiter Geschäftsb­ereich Berufliche Bildung der IHK Schwaben. Viele Unternehme­n haben erkannt, dass sie sich mehr um den Nachwuchs bemühen müssen als früher. Ulrich Wagner, Hauptge schäftsfüh­rer der HWK Schwaben, betont, dass die Qualität der Ausbil dung entscheide­nd sei: „Wer gut ausbil det und sich um seinen Nachwuchs bemüht, hat dann beste Aussichten, Azubis zu bekommen und diese im Betrieb zu halten.“Dabei mache es sich bezahlt, wenn die Unternehme­n ei nen guten Ruf haben und sich vernet zen, zum Beispiel mit Schulen. Hinzu komme, dass junge Menschen spüren wollen, dass ihr Einsatz für den Be trieb wichtig ist und wertschätz­end mit ihnen umgegangen werde. (twu)

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