Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Korbjäger fiebern dem Start entgegen

Basketball Warum für Michael Dorsch der Saisonstar­t mit der BG Leitershof­en/Stadtberge­n wichtiger ist, als die heute beginnende Europameis­terschaft. Am Samstag erstes Testspiel

- VON OLIVER REISER

Meitingen/Stadtberge­n Am heutigen Donnerstag beginnt die Basketball­Europameis­terschaft, die in vier Ländern (Israel, Finnland, Rumänien und Türkei) ausgetrage­n wird. Für Michael Dorsch von der BG Leitershof­en/Stadtberge­n ist am kommenden Samstag ein viel wichtigere­r Termin: Der Regionalli­st bestreitet sein erstes Testspiel. „Bei der letzten Europameis­terschaft habe ich das Geschehen deutlich mehr verfolgt“, sagt der 21-Jährige, „ohne Dirk Nowitzki interessie­rt es mich nicht mehr so stark.“Mit dem Superstar, der 2015 seine Karriere in der Nationalma­nnschaft beendet hat, kam Deutschlan­d bis ins Finale.

Sein Nachfolger könnte Dennis Schröder werden, der in der NBA bei den Atlanta Hawks spielt – Schröder ist eine andere Generation, ein ganz anderer Spielertyp. „Er ist der beste Aufbauspie­ler, der bei der EM dabei sein wird“, sagt Dorsch über den kommenden deutschen Superstar. „Mit ihm hat Deutschlan­d definitiv gute Chancen, die Gruppenpha­se zu überstehen. Italien und Litauen hält er zwar für die Favoriten, „doch auch der Dritte kommt ja noch weiter.“

Dass mit Paul Zipser (Chicago Bulls) und Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) zwei NBA-Spieler abgesagt haben, versteht Michael Dorsch: „Das war persönlich die richtige Entscheidu­ng. Sie müssen sich um ihr Leben kümmern, da sie jetzt die Chance haben, viel Geld zu verdienen. Für die Nationalma­nnschaft ist es natürlich schade, aber sie haben ja noch viele Jahre vor sich, wo sie dann ihre NBA-Erfahrung einbringen können.“

Die Deutschen sind also nur Außenseite­r. Spanien, Serbien, Frankreich, Russland und Litauen werden weit höher gehandelt. Dort hat Basketball einen anderen Stellenwer­t. „Basketball ist in Deutschlan­d leider eine Randsporta­rt“, sagt Michael Dorsch. Es gebe lediglich Hochburgen in einigen Städten wie Bamberg, Bayreuth oder Ulm, wo der Fußball nicht die ganz große Rolle spielt.

Das Hauptprobl­em ist nach Dorschs Dafürhalte­n jedoch das Fernsehen, das Basketball nur wenig Sendezeit einräumt. ARD und ZDF werden das Turnier diesmal nicht übertragen. Der Sender Telekom Sport, der für Telekom Kunden kostenlos ist, überträgt zumindest die deutschen Partien live. Aber: „Niemand setzt sich vor den Computer, um Basketball zu schauen, der nicht selber spielt“, sinniert Michael Dorsch, der aus einer Basketball-Familie stammt.

Sein Vater Klaus Dorsch hat mit dem TSV Meitingen in den 80erJahren in der Bayernliga gespielt. Auch Mutter und Schwester sind auf Korbjagd gegangen. Kein Wunder, dass Michael Dorsch das Talent in die Wiege gelegt bekam. Nach den ersten Schritten in Meitingen spielte er vier Jahre beim TSV Nördlingen

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Foto: Ronny Schneider Die Königsbrun­ner Lokalmatad­orin Kerstin Hirscher siegte im Endspurt im 1500 Meter Lauf und wurde deutsche Polizeimei­sterin.

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