Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Anwohner sammeln Unterschriften gegen Modular
Wittelsbacher Park Die Initiatoren haben Einwände gegen das Fest. Auch die Stadt will das nochmals thematisieren
Es sind kleine Zettel, die derzeit im Umfeld des Hotelturms ausgehängt sind. Die Botschaft lautet: Kein Modular mehr im Wittelsbacher Park. Anwohner haben den Anstoß zu einer Unterschriftenaktion gegeben. Ihr Ziel ist es, den Protest zu bündeln und womöglich mit einer hohen Zahl an Unterschriften Druck auf die Stadt aufzubauen.
Der Termin für eine öffentliche Veranstaltung, bei der über die Zukunft des Augsburger Jugendfestivals mit allen Beteiligten diskutiert werden soll, steht seit Längerem: Am Mittwoch, 4. Oktober, um 19 Uhr findet ein Bürgertalk statt. Die Stadt Augsburg hat diese Veranstaltung initiiert, um die Bürger einzubinden, wenn es um die weitere Ausrichtung des Festes geht. In erster Linie geht es darum, ob Modular im Wittelsbacher Park bleiben kann, wobei dann hier auch über eine mögliche zeitliche Befristung zu diskutieren ist.
Geht es nach Initiatoren und Mitstreitern der jetzt gestarteten Unterschriftenaktion soll die diesjährige Auflage die letzte im Wittelsbacher Park gewesen sein. Mitinitiatorin Monika Wölfel sagt: „Es gab das Versprechen der Stadt, dass Modular letztmals 2017 im Wittelsbacher Park stattfindet.“Mirjam Sombray, die ein Nagelstudio in der Stettenstraße betreibt, gehört zu denjenigen, die die Unterschriftenliste im Geschäft ausliegen haben. „Es ist eine gemeinsame Aktion von Tierfreunden, die sich regelmäßig beim Gassigehen im Wittelsbacher Park treffen.“In den Gesprächen, die sich um Modular gedreht hätten, habe sich immer wieder gezeigt, wie tief der Unmut darüber sitze. „Gerade die Folgen für die Tierwelt, die nicht allein die dreitägige Veranstaltung auslöst, sind nicht zu unterschätzen“, sagt Mirjam Sombray.
Auf dem Handzettel, der jetzt in den Vierteln aufgetaucht ist, heißt es dazu: „Modular verwüstet nicht nur den Park, sondern stört auch jegliches Leben.“Unterschriftenlisten liegen derzeit in den Geschäften Copy Color (Bismarckstraße) und Probuch (Gögginger Straße) aus.
Die Veranstaltung im Wittelsbacher Park, die Mitte Juni an drei ausverkauften Tagen insgesamt 30 000 Besucher angelockt hatte, sorgte bei einem Teil der Anwohner für Verdruss. Sie störten sich am Lärm des Festivals und an manchen ungeliebten Hinterlassenschaften der Gäste. Dass Modular fortgesetzt werden soll, hatte die Stadtspitze in den Tagen nach der Veranstaltung betont. Allerdings sei zu prüfen, welcher Ort der passende ist.
Bei einem Gespräch mit Interessierten will die Stadt die Dinge abklären. Elisabeth Rosenkranz, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt, sagt, die Vorbereitungen dafür laufen – losgelöst von der Unterschriftenaktion. Am 4. Oktober ab 19 Uhr wird im großen Foyer im Kongress am Park mit der Stadtspitze und Vertretern des Stadtjugendrings diskutiert. Geplant sind vier Themenblöcke von jeweils 15 bis 20 Minuten. Dabei wird unter anderem über den Naturschutz informiert oder die Sichtweise des Ordnungsamtes zur Sachlage vorgestellt. Der Stadtjugendring erläutert die in diesem Jahr von ihm initiierten Aktionen. Das Podium rotiert mit dem jeweiligen Themenblock. Dabei bleiben jeweils zwei Plätze frei, die Bürgern für die jeweilige Diskussion offen stehen. Es können zudem Fragen gestellt werden.
Moderator ist Horst Thieme. In den Diskussionsrunden stellen sich neben Oberbürgermeister Kurt Gribl auch Kulturreferent Thomas Weitzel, Umweltreferent Reiner Erben und Ordnungsreferent Dirk Wurm den Bürgern. So war es bereits vor einigen Wochen kommuniziert worden. »Kommentar