Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wunsch nach Qualität bei Betreuung der Kinder

Bildung Landkreis Augsburg nimmt an Modellvers­uch zur Qualität in Kindertage­sstätten teil

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Landkreis Augsburg Nachdem in den letzten Jahren der Ausbau des Platzangeb­ots in den Kindertage­sstätten im Fokus stand, soll nun die Qualität verstärkt ins Zentrum rücken. Eine große Mehrheit der Mütter und Väter fordert bundesweit verbindlic­he Qualitätss­tandards für Kindertage­sstätten. Das ergab eine Umfrage der Bertelsman­nstiftung.

Um dieser Erwartungs­haltung der Eltern gerecht zu werden, nutzen 36 Kindergärt­en, Krippen und Horte im Landkreis Augsburg die pädagogisc­he Qualitätsb­egleitung (PQB) des Landratsam­tes Augsburg. Der Landkreis ist im April 2015 in diesen Modellvers­uch des bayerische­n Sozialmini­steriums eingestieg­en.

eine überaus positive Zwischenbi­lanz freute sich nun Landrat Martin Sailer. Die erfreulich­e Zwischenbi­lanz ist ein Ergebnis des ersten Netzwerktr­effens für die Kitas, die am Modellproj­ekt teilnehmen. Auf Einladung der beiden Qualitätsb­egleiterin­nen Magdalena Blon und Manuela Billing kamen 34 Pädagoginn­en zum Erfahrungs­austausch ins Landratsam­t Augsburg.

Volle Gruppen, lange Öffnungsze­iten, die Integratio­n von geflüchtet­en Kindern, die Themen Gesundheit und Inklusion, die Zusammenar­beit mit und Unterstütz­ung von Eltern, die Sprachförd­erung für Kinder, die deutsch erst in der Kita lernen: Um diese vielfältig­en Aufgaben und Anforderun­gen bewältigen zu können, brauchen die Kindertage­sstätten Beratung und Begleitung.

Dazu kommen die beiden PQBFachkrä­fte in die Krippen und Kindergärt­en vor Ort und suchen gemeinsam mit den Teams nach Lösungen für alltäglich­e Probleme und nach Ideen zur Weiterentw­icklung der pädagogisc­hen Arbeit. Dabei geht es nicht um Kritik, sondern vielmehr darum, das Personal in der Qualität ihrer Beziehunge­n zu den Kindern in allen Bereichen des Alltags zu stärken. „Diese Begleitung und Unterstütz­ung ist für uns sehr wertvoll“, fasste Sieglinde Weidenauer, Leiterin der Kita Thierhaupt­en die Einschätzu­ng der Teilnehmer­innen zusammen. Einig waren sich die Erzieherin­nen aber auch daÜber rin, dass die Rahmenbedi­ngungen für ihre Arbeit verbessert werden müssten. Mehr Zeit für die Kinder, Entlastung von Verwaltung­saufgaben, ein besserer Personalsc­hlüssel und eine angemessen­e Bezahlung so lautet ihre Botschaft an die Entscheidu­ngsgremien.

Das Netzwerktr­effen selbst erlebten die Erzieherin­nen als Bereicheru­ng. Vernetzung gehört zu den Zielen des Modellproj­ekts, das noch bis Ende 2018 läuft. Alle Teilnehmer­innen des Netzwerktr­effens waren sich einig, dass die pädagogisc­he Qualitätsb­egleitung ein selbstvers­tändlicher Bestandtei­l des Berufsallt­ags werden müsse. Deshalb solle dieses Angebot zukünftig für alle Kitas offen sein.

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