Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zähne putzen mit Kindern
Vier wichtige Tipps
Stavenhagen Ab dem ersten Milchzahn putzen, die richtige Zahnpasta verwenden und das Kind währenddessen mit Liedern beschäftigen – so weit, so gut. In der Praxis kaut der Nachwuchs aber nur auf der Zahnbürste rum oder läuft kreischend weg, wenn man „Zähne putzen“sagt. Professor Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, gibt vier Tipps.
Was ist besser für Kinder: Elektrische Bürste oder Handzahnbürste?
Pauschal lässt sich das nicht sagen, es gibt keine Untersuchungen dazu. Oft finden kleine Kinder eine elektrische Zahnbürste aber spannender, sodass sie sich leichter zum Putzen bewegen lassen. Einziger Nachteil: Mit der elektrischen Bürste lernen Kinder weniger schnell, die richtigen Putzbewegungen auszuführen. Gut ist deshalb, wenn Eltern ihnen abwechselnd Hand- oder elektrische Zahnbürste geben.
Worauf sollte man bei der Auswahl von Kinderzahnpasta achten?
Darauf, dass für Kinder bis sechs Jahre der Fluoridanteil bei maximal 500 ppm (parts per million) liegt. Nachlesen lässt sich das hinten auf der Verpackung. Ab sechs Jahren brauchen Kinder dann keine eigene Zahnpasta mehr.
Welche Tricks funktionieren beim Zähneputzen gut?
Eltern können auf den Gewöhnungseffekt hoffen. Irgendwann gehört das Zähneputzen dazu. Bis dahin können es Eltern zum Beispiel mit einem tief hängenden kleinen Spiegel probieren, in dem sich die Kinder beobachten. „Gut ist auch, wenn die Kinder und Erwachsene regelmäßig gemeinsam putzen.“Und auch, wenn das Putzen der ersten Milchzähne recht kurz ausfällt: Weniger ist besser als nichts. „Wichtig ist, dass Fluorid an die Milchzähne kommt.“
Muss man schon mit Kleinkindern zum Zahnarzt?
Sinnvoll wäre es – auch, um Schäden am Zahn früh zu bemerken: Etwa 15 Prozent der Kleinkinder haben frühkindlichen Karies. Ausgelöst wird er oft durch süße und säurehaltige Getränke in der Flasche.