Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Als Exoten gegen Exoten bestehen
Tischtennis SpVgg Westheim blickt gespannt auf die dritte Bayernliga-Saison. Warum man froh ist, dass die Runde erst mit Verspätung beginnt
Obgleich die Saison 2017/18 bereits diesen Samstag mit der Partie Starnberg gegen Kolbermoor eröffnet wird, schlägt die SpVgg Westheim erst am 7. Oktober im Heimspiel gegen den sehr starken Aufsteiger TSV Starnberg erstmals auf. Zum Glück wurde im Vorfeld der Terminplangestaltung dem Westheimer Wunsch für diesen Spätstart entsprochen. Hintergrund dafür ist, dass sich Westheims Topathlet Bernhard Lindner intensiv auf seinen Start beim Berlin-Marathon am 24. September vorbereitet und zur Regeneration eine gewisse Mindestzeit braucht.
Ansonsten ist das bewährte Team, das in den beiden vergangenen Jahren jeweils mit dem vierten Platz erfolgreich abgeschnitten hat, gut gerüstet. Routinier und ExZweit-Bundesligaspieler Norbert Schölhorn kehrt wieder auf die Nummer 1 zurück und bildet mit Lindner das Spitzenpaarkreuz. Alex Granovskiy rückt nun mit dem aufstrebenden Eigengewächs Markus Vihl in die Mitte. Und im hinteren Paarkreuz wird die Stammbesetzung Benedikt Kapinos und Max Fabritius sein und Philipp Österreicher auf eigenen Wunsch immer dann einspringen, wenn Not am Mann ist.
Die Liga selbst wird ausgeglichener und noch stärker sein als in der letzten Saison. Die Aufsteiger Starnberg als souveräner Meister der Landesliga Süd-West und auch DJK SB Rosenheim II als Meister der Landesliga Süd-Ost haben sich jeweils mit einer neuen Nummer 1 verstärkt – bei Rosenheim ist es ein Argentinier. Und auch die beiden Oberligaabsteiger TSV Schwabhausen II und DJK SB Landshut haben Qualität, denn sie verfehlten nur knapp den Klassenverbleib. Von den etablierten Teams hat
DJK Altdorf einen Dritt-Bundesligaspieler „eingekauft“. Und offensichtlich ihren Bundesligadamen wol- len die Herren vom DJK SB Kolbermoor nacheifern; denn sie verstärkten sich zusätzlich zu ihren beiden ungarischen Topspielern mit zwei Spielern aus Puerto Rico und Chile im vorderen Paarkreuz und sind damit aufgrund der Ranglistenpunkte klarer Meisterschaftsfavorit. Gegen diese Ansammlung von Spitzenspielern sind die Westheimer zusammen mit ihrem Landkreiskonkurrenten vom TSV
Schwabmünchen geradezu exotische Ausnahmen, versuchen sie doch ausschließlich mit unbezahltem Personal aus der heimischen Region der teilweise internationalen, exotischen Konkurrenz Paroli zu bieten. Reizvoll wie in den vergangenen Jahren wird natürlich das Lokalderby gegen den Post SV Augsburg sein, der mit seinem ungarischen Spitzenspieler Tomas Fekete auftrumpfen wird.
In Westheim freut man sich auf hochklassige Spiele und so hofft Westheims Abteilungsleiter Josef Merk wieder auf zahlreiche Zuschauerunterstützung und eine bekanntermaßen gute Stimmung bei den Heimspielen. „Das Ziel Klassenerhalt ist bei der gegebenen Konstellation kein Understatement“, stellt der Macher des Westheimer Tischtennis fest.