Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Holbeinstraße wird nicht geöffnet
Ausschuss Rund 30 Betroffene verfolgen die Diskussion im Meitinger Planungsausschuss. Beifall für die Entscheidung
Meitingen Herbertshofen Mit großem Aufgebot waren die Anwohner aus dem Bereich der Herbertshofer Holbeinstraße am Dienstagabend in den Meitinger Planungs- und Werksausschusses gekommen. Über 30 Zuhörer verfolgten die Sitzung im Rathaus, mussten aber Geduld haben, denn der Punkt „Öffnung der Holbeinstraße“war der vorletzte auf der Tagesordnung. Nach über zwei Stunden war es dann so weit: Der Ausschuss diskutierte den Antrag der FLW Herbertshofen, die Holbeinstraße in eine Richtung zur Jahnstraße hin zu öffnen und zur Einbahnstraße auswärts zu machen.
Derzeit ist der etwa drei Meter breite Weg zwischen Holbein- und Jahnstraße als Feldweg gewidmet. 1999 war eine Barriere aufgestellt worden, weil man dort keinen Durchgangsverkehr haben wollte.
Viele Menschen seien auf diesem Weg mit Kindern oder mit dem Rollator unterwegs, gab Bürgermeister Michael Higl im Ausschuss zu bedenken. Wenn man den Weg öffne und ausbaue, hätte das auch Anliegerbeiträge zur Folge, warnte er weiter. Anton Kraus (CSU) hielt den Aufwand für „viel zu groß“. Auch FW-Fraktionschef Fabian Mehring sagte, er könnte sich dort keinen vollen Straßenausbau vorstellen. Im Übrigen sei die Öffnung der Straße eine Anregung aus dem Ortsteilgespräch, das der Bürgermeister dort geführt habe, betonte Mehring. Higl wies hingegen darauf hin, dass der Antrag von Stefan Müller im Namen der Freien Lechtaler Wählervereinigung FLW gestellt worden sei. Geklärt werden konnte diese Frage in der Sitzung nicht. Der Antrag wurde dann einstimmig abgelehnt, was von den Zuhörern mit Beifall quittiert wurde.
Bereits im Jahr 2013 war ein ähnlicher Antrag diskutiert worden. Damals hatte Gemeinderat Johann Deisenhofer (FW) beantragt, den Feldweg vollständig zu öffnen, weil es durch diverse Baumaßnahmen in der benachbarten Gutenbergstraße zu erheblich mehr Verkehr in diesem Bereich komme. Bürgermeister Higl hatte erklärt, dass bei einer Öffnung der Holbeinstraße wenigstens eine Spritzdecke für 20 000 Euro nötig sei oder sogar ein Vollausbau für 250000 Euro.
Der Ausschuss hatte die Verwaltung beauftragt, eine Verkehrszählung durchzuführen. Diese ergab am Knotenpunkt Liebigstraße/ Hedwigstraße 1486 Fahrzeuge an einem Tag. Angesichts dieser geringen Zahlen hatte der Planungsausschuss 2014 entschieden, dass eine Öffnung der Holbeinstraße zur Entflechtung des Verkehrs in diesem Bereich von Herbertshofen nicht nötig sei.