Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Standesamt bekommt einen Aufzug
Barrierefreiheit Seit zehn Jahren ist die Sanierung grundsätzlich beschlossen. Jetzt will die Stadt das Thema anpacken
Pläne und Gespräche für ein behindertenfreundliches Standesamt gibt es bereits seit den 70er Jahren, jetzt kommt endlich die Umsetzung: Nachdem es seit zehn Jahren einen Beschluss des Stadtrates und Absichtserklärungen der Politik gibt, wird das Gebäude nun umgebaut. In der Vergangenheit flog das Projekt in den Haushaltsberatungen aber aus dem städtischen Etat, zuletzt schob man es, weil noch weitere Baumaßnahmen absehbar waren, die nun alle auf einmal erledigt werden.
Ab kommenden Montag wird das Gebäude in der Maximilianstraße außen saniert. Fassade und Fenster bekommen einen neuen Anstrich. Die Arbeiten, die etwa 75000 Euro ausmachen, sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden. In den Jahren 2018/19 soll das Gebäude dann barrierefrei gemacht werden. Dazu gehört auch ein Aufzug. Bei Trauungen haben gehbehinderte Besucher bisher das Problem, nicht ohne Weiteres in die Trausäle im ersten Stock gelangen zu können. Der Bauantrag sei inzwischen in der Bauverwaltung eingereicht worden, so das Liegenschaftsamt. Man rechne bis Ende des Jahres mit der Baugenehmigung. Auch das EDV-Netz und der Brandschutz sollen verbessert werden. Dafür sind 2,4 Millionen Euro vorgesehen.
Pro Jahr kommen 60000 bis 70 000 Besucher in die Behörde. Auch ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen haben bei bis zu 56 Stufen ein Problem. Zweite Bürgermeisterin Eva Weber sagt, dass das Standesamt „für viele Bürgerinnen und Bürger ein zentraler Ort ist, wenn sie den Bund für das Leben eingehen. Damit sollte ein solches Gebäude auch entsprechend repräsentativ sein. Der Stadt ist es daher wichtig, dass es dem Anlass entsprechend saniert wird“.
Im aktuellen Doppelhaushalt 2017/18 ist für die Maßnahme allerdings
60000 bis 70000 Besucher kommen jährlich
kein Geld eingeplant. Sie stand bisher im – allerdings unverbindlichen – Investitionsprogramm für die Jahre 2019/2020. Laut Finanzreferat habe man aufgrund der Wichtigkeit die Sanierung im ersten Nachtragshaushalt 2018 eingeplant. Diesem muss der Stadtrat noch zustimmen.