Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Drogeriemarkt hat im Ausschuss keine Chance
Einzelhandel Neue Nutzung für leer stehenden Gersthofer Penny-Markt abgelehnt. Schutz für Innenstadt-Läden
Gersthofen In den leer stehenden ehemaligen Penny-Markt im Gersthofer Hery-Park wird kein dmDrogeriemarkt einziehen. Gegen zwei Stimmen (SPD/Grüne) hat der Bauausschuss eine entsprechende Bauvoranfrage abgelehnt.
Geprüft werden sollte, ob eine Nutzungsänderung von einem Lebensmittelverbrauchermarkt in einen Drogeriemarkt mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche möglich ist. Stadtbaumeister Thomas Berger empfahl den Ausschussmitgliedern die Ablehnung. Der Grund: Im Bebauungsplan ist ein Sondergebiet für einen Lebensmittelmarkt und Einzelhandelsfachmärkte festgesetzt. „Eine Befreiung für einen Drogeriemarkt widerspricht dem Einzelhandelskonzept der Stadt Gersthofen“, so Berger.
Schon vor Jahren hatte die Stadt infolge eines Einzelhandlesgutachtens, wie berichtet, eine „Gersthofer Liste“aufgestellt. Sie legt fest, dass sich in den Randbereichen der Stadt keine Läden mit „innenstadtrelevantem Sortiment“ansiedeln dürfen. Also Lebensmittel-Nahversorger, Drogerien und dergleichen, die den bestehenden Geschäften im Stadtzentrum die Kundschaft wegnehmen könnten. So soll einer Verödung der Innenstadt entgegengewirkt werden.
Der Auffassung der Bauverwaltung schloss sich eine Mehrheit der Ausschussmitglieder an. „Wir würden unser Innenstadtkonzept aushöhlen, wenn wir das zuließen“, sagte beispielsweise Albert Kaps (Pro Gersthofen). „Wir könnten dann wohl nicht verhindern, dass die bestehende dm-Filiale das CityCenter zugunsten des Hery-Parks verlässt.“
Peter Schönfelder (SPD/Grüne) widersprach: „Wem schaden wir denn? Was wäre passiert, wenn Penny jeden Monat jeweils ein Regal mehr mit Drogerieartikeln aufgefüllt hätte?“Berger entgegnete: „Dann wäre es früher oder später zu einer nicht genehmigten Nutzung gekommen.“
Bernhard Happacher (FW) plädierte für die Ablehnung des Bauansinnens: „Wir haben nur über das innenstadtrelevante Sortiment eine Stellschraube, unerwünschte Einzelhandelsansiedlungen zu verhindern.“Auch Bürgermeister Michael Wörle plädierte dafür, den Drogeriemarkt an dieser Stelle abzulehnen. „Wir bekommen permanent Anfragen für solche Nutzungen. Wir müssen konsequent bleiben.“