Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zu wenig Platz in Schule und Kita
Halbzeitbilanz Nordendorf ist mit allen Projekten „im Plan“. Allerdings ist die Liste der Vorhaben bis 2020 lang. Und die Hochwasserschutz-Planungen ziehen sich hin
Nordendorf Elmar Schöniger, Bürgermeister in Nordendorf, ist guter Dinge. Zur Halbzeitbilanz erklärt er: „Wir sind mit allen Projekten im Plan.“Und dabei ist die Liste der Projekte, die seit 2014 auf der Agenda standen, mindestens ebenso lang wie die Liste der Vorhaben, die bis 2020 anstehen. Grundvoraussetzung, um diese umzusetzen, sei eine „ausgewogene Haushaltspolitik“, erklärt Schöniger. Trotz Sanierungen, Renovierungen und Investitionen solle immer eine „eiserne Reserve“vorhanden sein, erklärt der Rathauschef.
Was hat nicht geklappt?
Was in dieser Legislaturperiode nicht geklappt hat, kann Schöniger nicht an Einzelfällen erläutern. Vielmehr ist es seine „gesunde Ungeduld“, mit der er manches Projekt gerne schneller vorantreiben würde. Das Baugebiet „Schusterweg“, das im Süden des Ortes entstehen soll, hätte in Schönigers Augen gerne auch schneller klappen können. Auch die Tatsache, dass die Kindertagesstätte und die Schule derzeit aus allen Nähten platzen, beschleunigt in Schönigers Augen die bürokratischen Mühlen nicht in gewünschtem Maß.
Was haben Sie in den ersten drei Jahren geschafft?
Hier nennt der Bürgermeister folgende Projekte:
● Blankenburg In Blankenburg hat die Gemeinde Nordendorf die Feldwege und Teile der Kanalisation verbessern können. Die Fertigstellung des Kanalsystems ist bis 2020 geplant.
● Gewerbegebiet Das Gewerbegebiet westlich der B2 ist fertig. An der Ostseite direkt an der B-2-Ausfahrt konnte die Tankstelle eröffnet werden.
● Barrierefreiheit Gehwege wurden abgesenkt, der Zugang zum Fried- sowie die Toilette wurden barrierefrei umgesetzt. Weiterhin steht ein Aufzug in der Schule zu diesem Thema auf der To-do-Liste für die nächsten Jahre.
● Verbindungen Gleich zwei Verbindungen wurden zusammen mit dem Landkreis neu geschaffen beziehungsweise erneuert: Seit dieser Legislaturperiode verbindet die Gemeinden Nordendorf und Ehingen ein Radweg. Auch die neue Ortsverbindungsstraße von Nordendorf nach Ellgau wurde kürzlich fertiggestellt. Die Fußgängerbrücke unter der Bahnlinie wurde ebenfalls neu gebaut.
Was sind die größten Herausfor derungen der kommenden Jahre?
● Baugebiet Die Erweiterung des Baugebiets „Sonniger Südwesten“sorgte bereits in der ersten Hälfte der Amtsperiode für Wohnraum im Ort. Das Baugebiet „Schusterweg“steht nun auf der Agenda. Dieses schließt direkt an die südliche Ortsgrenze Nordendorfs an. Der Baugrund soll, so Schöniger, 2018 baureif sein. Ausreichend Wohnraum bereitzustellen ist ein erklärtes Ziel der Gemeinde. Ob nur die Nordendorfer diesen bekommen sollen oder auch andere, darüber sind sich die Gemeindevertreter nicht einig. Schwierig ist die langfristige topohof grafische Einschränkung der Wachstumsmöglichkeiten der Gemeinde.
● Schule/Kindertagesstätte In Nordendorf gibt es viele Kinder. Was einerseits erfreulich ist, beschert der Gemeinde jedoch ein Problem: „Die Kita ist zu klein, die Schule wird zu klein“, erklärt Schöniger. Als die Kindertagesstätte Schmutterzwerge Nordendorf gebaut wurde, wurden gerade einmal vier Gruppen genehmigt. Heute werden hier bereits sechs Gruppen betreut. „Wir sind mit den Kapazitäten am Anschlag“, erklärt der Rathauschef. Eine gute und schnelle Lösung umzusetzen bezeichnet Schöniger als die größte Herausforderung der kommenden Jahre.
● Hochwasserschutz Der bauliche Hochwasserschutz für Nordendorf müsste eigentlich umgesetzt werden, doch mit Blick auf die Nachbargemeinde Westendorf zweifelt Schöniger: „Das Planfeststellungsverfahren hat dort zehn Jahre gedauert.“Froh wäre er darüber, wenn die Planung feststünde. Einen Neubau der Schmutterbrücke bis 2020 hält Schöniger für eher unwahrscheinlich.
● Breitbandversorgung Die Verbesserung der Breitbandversorgung steht auf der To-do-Liste bis 2020. Der Plan ist, in allen Neubaugebieten Glasfaserkabel zu verlegen.
● Friedhof Aktuell gibt es auf dem Nordendorfer Friedhof vor allem Einzel- und Familiengräber. Wegen der Nachfrage plant man allerdings, den Friedhof um Urnengräber zu erweitern.
● Wertstoffhof Die Zufahrt zum Nordendorfer Wertstoffhof soll in den nächsten Wochen asphaltiert werden. „Dann ist nicht mehr nach jeder Fahrt dorthin ein Besuch in der Waschanlage nötig“, erklärt Schöniger bildlich den aktuellen Zustand.